Adrienne Hód «Harmonia»
Eine Probe. Die Tänzer*innen sind im Raum verteilt, zwei massieren sich, eine macht Dehnübungen, und eine probiert Figuren zu einem Online-Tutorial, Plié, Relevé, Contretemps. Nicht schlecht, was Yanel Barbeito da performt. Aber: Sie entspricht nicht dem Bild einer Tänzerin, die klassische Bewegungen vollführt. Barbeito hat eine sichtbare Behinderung, eine Zerebralparese, die ihre Muskelanspannungen krampfen und den Stand unsicher werden lässt. Und doch: Was sie macht, ist hochästhetisch.
Adrienn Hód hat für ihre zweite Bremer Arbeit «Harmonia» ein mixedabled Ensemble gecastet: Die festen Tänzer*innen der Bremer Kompanie Unusual Symptoms werden verstärkt durch Performer*innen mit mal mehr, mal weniger offensichtlicher Behinderung. Florent Devlesaver sitzt im Rollstuhl, Carolin Hartmann lebt mit einer chronischen Nervenerkrankung, Leisa Prowd ist kleinwüchsig, insgesamt zehn Künstler*innen mit und ohne Behinderung begegnen sich hier. Ein Wermutstropfen bei dieser divers zusammengestellten Gruppe ist freilich, dass auf der Bühne zwar unterschiedlichste Körper zu sehen sind, im künstlerischen Leitungsteam, von Choreografin Hód über Ausstatterin Anna Lena Grote bis zu Musiker Ábris ...
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Tanz April 2022
Rubrik: Kalender, Seite 43
von Falk Schreiber
Mikhail Kaniskin, Sie waren Principal des Stuttgarter Balletts und zuletzt beim Berliner Staatsballett, Ihre Frau ist dort ebenfalls Erste Solistin, Sie leben seit vielen Jahren in Deutschland. Aber geboren sind Sie in Moskau – und Sie unterhalten enge Verbindungen sowohl nach Russland als auch in die Ukraine. Und zwar nicht nur innerhalb der Tanzwelt.
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