Aaron Watkin
Inmitten all der pandemiebedingten Schwierigkeiten bestand ein positiver Aspekt darin, dass wir ungewöhnlich viel Zeit für persönliches Coaching, Proben und Training gehabt haben. Normalerweise hetzen wir von Produktion zu Produktion, Probenräume sind begrenzt usw. Zum ersten Mal in den 15 Jahren meiner Leitung des Semperoper Balletts in Dresden hatten wir für all dies echte quality time zur Verfügung, und das wiederum hatte äußerst positive Auswirkungen auf die Weiterentwicklung unserer Tänzerinnen und Tänzer.
Auch glaube ich, dass uns die Pandemie als Kompanie und als Team näher zusammengerückt hat.
Gelernt habe ich, wie man im Angesicht permanenter Unsicherheit arbeitet. Dass ich mich anpassen, verändern und kreative Lösungen finden muss, um unsere Kompanie irgendwie voranzubringen, egal wie extrem und schwierig die Lage ist. Normalerweise gehe ich gerne planvoll und organisiert vor, aber das war in der Pandemie natürlich nicht möglich. Wenn man als Kompanie überleben und seine Leute motivieren und weiterhin sinnvoll beschäftigen will, muss man sich flexibel an die ständig wechselnden Umstände anpassen.
Ich denke, die Pandemie hat uns alle dazu gezwungen, unser Arbeitsleben auf ...
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Tanz Jahrbuch 2021
Rubrik: Pandemie, Seite 61
von
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