86B210
Aus großen Städten kommen große Talente. Klingt einleuchtend. Ginge es danach, müssten Fumie Suzuki und Keiko Igushi mitten aus Tokio stammen. Und sie tun es tatsächlich, auch wenn sie inzwischen versuchen, über Paris in Europa Fuß zu fassen. 86B210, der Name ihrer Kompanie, klingt wie ein Geheimcode. Die zwei Japanerinnen verfügen inzwischen über ein stattliches Repertoire packender Duos. Ihre Mischung aus Tanztheater, Performance, Mime und Butoh ist unverwechselbar. Das liegt auch an ihren Charakteren.
Die animalisch-magische Suzuki und die sanftere Igushi, deren Haar fast bis zum Boden reicht, bilden einen Kontrast, so markant wie bei berühmten Paaren der Kunstgeschichte. Sobald sie die Bühne betreten, fällt ein Bannstrahl auf das Publikum. Immer wieder setzen sie sich thematisch mit den Schattenseiten der modernen Produktionsgesellschaft auseinander. Doch nie werden sie didaktisch, sondern bedienen sich allein künstlerischer Mittel. Und wie! Ihre Körpersprache kreiert fesselnde, verblüffende Bilder, so schlicht wie tief greifend. Ihre Figuren entnehmen sie dem Alltag, und durch Abstraktion verleihen sie ihnen die Kraft des Mythos. So kann selbst, wer bisher kaum über die ...
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