Ausbilden - In der Akademie

Im Tanz heißt es oft: Die Dressur würde den Willen des Körpers brechen. Das Gegenteil ist der Fall, wenn man so klug lehrt wie Caroline Llorca (Foto), wenn man so widerspenstig bleibt wie Alma Toaspern, so viele Freiheiten lässt wie Efva Lilja und so viele Chancen gibt wie Nicole Chirpaz

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Caroline Llorca, Sie waren selbst Erste Solistin in Paris, gelten als Spezialistin der Vaganova-Technik, seit 2001 sind Sie Professorin für Klassisches Ballett an der Ballettakademie der Münchner Hochschule für Musik und Theater. Was braucht der Nachwuchs?                                                                                                           Liebe, Leidenschaft, Vertrauen. Sie brauchen unsere Zuneigung, um ihre Träume verwirklichen zu können.

Schließlich versuchen wir gemeinsam, aus dem Körper eine Stradivari zu machen – auf der sie dann spielen können, was immer sie wollen. Ob und was das ist, ist allein ihre Entscheidung, wenn vorher die richtigen Weichen gestellt worden sind. Dafür tragen meine Kollegen und ich die Verantwortung.

Was suchen kleine Mädchen schon ab fünf, sechs Jahren im Ballett?                              Alle Kinder kommen zum Ballett, weil sie im Theater eines gesehen haben. Also eine professionelle Inszenierung, komplett mit Kulissen, Musik und prächtigen Kostümen. Tänzer, die zehn oder mehr Jahre hart trainiert haben. Und wir stellen sie an die Stange und verlangen acht lange Jahre lang, dass sie Développé devant und Battement tendu ...

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Tanz August/September 2009
Rubrik: Beruf: Tänzer, Seite 24
von Katja Werner

Vergriffen
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Brief aus Prag

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Bücher

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