buch: ausdruckstanz

Ab 1913 verlagerte Rudolf von Laban seine Suche nach einer neuen, «natürlichen» Form von Bewegung in die Schweiz, auf den Monte Verità in Ascona und nach Zürich, wo er eine eigene Schule gründete. Nach dem Ersten Weltkrieg, nach Labans Rückkehr nach Deutschland, nannte man die Bewegung Ausdrucks­tanz.

Trotz Labans Schweizer Jahre, trotz Émile Jaques-Dalcrozes Lehrtätigkeit im Bereich der rhythmischen Gymnastik in Genf, trotz Rudolf Steiners eurythmischen Wirkens in Dornach bei Basel – in der Schweiz hatten es die experimentellen Formen des Tanzes schwer, existierte bis dato gar keine Tradition des Bühnentanzes, auf die man hätte aufbauen oder gegen die man sich hätte abgrenzen können.

Schülerinnen von Laban und Mary Wigman wie Charlotte Bara oder Katja Wulff brachten den Ausdruckstanz in die Schweiz, durch Schulgründungen und Vorstellungen; auch Schweizerinnen verbreiteten in ihrer Heimat die neue Tanzform, allen voran Suzanne Perrottet und Trudi Schoop. Der Schweizer Kunsthistoriker Simon Baur hat nun faktenreich und gut bebildert aufgezeigt, wie zwischen Bodensee und Genf, Basel und Tessin der Ausdruckstanz Wurzeln schlug.

Simon Baur, «Ausdruckstanz in der Schweiz. Anregungen, ...

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Tanz November 2010
Rubrik: medien, Seite 58
von Klaus Kieser

Vergriffen
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