#dancersathome: Wenn der Tanz plötzlich auf ein Handy-Display zusammenschrumpft

Keine Proben, kein Training. Der Verlust der lebensnotwendigen Routine trifft Berufstänzer hart. Aber binnen Tagen, wenn nicht Stunden, war Abhilfe geschaffen, Ballettmeister vernetzten sich per Videokonferenzschaltung mit ihren Kompanien, Pädagogen mit ihren Studenten. 

Und statt der tollen Posen und Promo-Bilder posteten sie in den sozialen Medien plötzlich Filmclips, wie sie Stuhllehnen und Bügelbretter als Stange benutzten, wie sie auf Yogamatten, in der Küche oder auf dem Balkon trainierten.

Einige große Kompanien zerschnitten einen Tanzboden und lieferten pro Ensemblemitglied ein paar Quadratmeter frei Haus. Man sah Tänzer in engen Wohnungen, Tänzer mit verstörten Hunden, Tänzer in Meditation oder mit Lagerkoller, und Tänzerkinder, die sich vor Freude kringeln, weil der Papa sie als Gewichte zum Muskeltraining missbraucht. Insta­gram ist das soziale Medium der Wahl für die meisten, Facebook ist eher out, und TikTok benutzen nur die Jüngeren. 

Während Freelancer und die freien Kompanien sich erst mal um Geld bemühten, um die kommenden Wochen zu überleben, machten viele der (vorerst) abgesicherten Kompanien ihr Training sofort öffentlich zugänglich. Tamara Rojo etwa, die ...

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Tanz Mai 2020
Rubrik: Praxis, Seite 58
von Angela Reinhardt

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