Neue Plätze braucht der Chor
Mit Simon Halsey zu sprechen, kann ein Vergnügen sein. «Oh, Sie sind von der ‹Opernwelt›!» Der Besucher hat noch nicht mal seine Jacke abgelegt, da fängt der Leiter des Rundfunkchors Berlin schon von alleine an zu erzählen: Wie Oper ihn seit seinen Anfängen begleitet hat, wie er schon als blutjunges Mitglied im Chor des King's College von Cambridge in Purcells «Dido and Aeneas» und Brittens «Curlew River» gesungen hat. Und wie er später mit Graham Vick die Birmingham Opera Company gegründet hat und sie Wagners «Ring» mit 18 Musikern aufführten.
1987 war das, da war Simon Halsey 29 Jahre alt und schon vier Jahre Leiter des City of Birmingham Symphony Chorus, eine Position, die er bis heute innehat. Und auch mit Graham Vick hat er bis heute Kontakt, der Regisseur ist sogar in der Stadt: Während des Gesprächs beginnt Vick an der Deutschen Oper mit den Proben zu «Tristan und Isolde».
Irgendwann führte Halseys Karriere dann aber weg von der Oper. Zehn Jahre ist er jetzt Leiter des Rundfunkchors, den er in dieser Zeit zu einem Ensemble von Weltrang geformt hat. Zwei Grammys hat es dafür gegeben, 2008 für Brahms’ «Deutsches Requiem», 2009 für Strawinskys «Psalmensinfonie», beide mit den ...
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