Im Focus der Ausgabe 11-2010
Die Spielzeit startet mit Verve. In Hannover erlebt Luigi Nonos «Intolleranza 1960» einen Zeitsprung in die Gegenwart: ganz aus der Musik heraus gedacht und gestaltet. Das Schiller Theater in Berlin, ab sofort für einige Jahre Heim der Staatsoper, wurde mit einer Uraufführung (unter Leitung von Daniel Barenboim himself) und zwei zeitgenössischen Einaktern eröffnet. In der Heimat Hans Werner Henzes kommt sein allerallerjüngstes Opernwerk heraus: eine deutsch-italienische Lovestory für Jugendliche.
In Amsterdam eröffnen Paolo Carignani und Christof Loy neue Perspektiven auf Verdis viel geschmähte «Vêpres siciliennes». Auch Stuttgart und Wiesbaden konzentrieren sich mit «Luisa Miller» auf den selten gespielten Verdi. Innsbruck entdeckt den Opernkomponisten Pergolesi, und die Met startet ihren sündhaft teuren neuen «Ring», der noch mehr Geld einspielen soll, als für ihn ausgegeben wurde. Das alles und mehr im Focus-Teil dieses Heftes.
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Als «Opernwelt» und «Theater heute» ihren 50. Geburtstag feierten, erklärte die Kölner Intendantin Karin Beier, dass Theater alles bewirken solle: das Ende des Konflikts in Afghanistan, die Verflüchtigung des Ölteppichs im Golf von Mexiko, die Beseitigung der Arbeitslosigkeit... Ihr Sarkasmus über falsche Erwartungen gab das Stichwort. In der Neuköllner Oper...
Wenn die Dinge, das Denken und das Fühlen nur noch unterwegs sind, wenn sie keinen Halt mehr kennen, der die Bewegung unterbrechen, ihr Maß, Rhythmus und Sinn verleiht, wächst die Sehnsucht nach dem, was Ernst Bloch mit dem Wort «Heimat» meinte – die Utopie des mit sich und der Welt versöhnten Menschen. Je reißender, unüberschaubarer der Strom des beschleunigten...
Am Ende durfte er sie doch noch in die Arme schließen. Drei Akte lang hatte Angela Gheorghiu auf der Konzertbühne der Deutschen Oper als Cileas Adriana Lecouvreur die unnahbare Diva gegeben. In stahlgrau schimmernder Robe, mit manierierter Gestik und extrovertierter Stimme. Die dunklen Töne der Verzweiflung, das Höhenfeuer der Eifersucht, das zum Ausdrucksmittel...