Immer Neues von den Alten
Die erfreuliche CD-Renaissance des kanadischen Sängerehepaares Léopold Simoneau (*1916) und Pierrette Alarie (*1921) fördert weiterhin Neuigkeiten zutage. MDV Classics ist bei seinem zweiten diesem Paar gewidmeten Recital abermals beim Südwestfunk Baden-Baden fündig geworden, aber auch bei der Amsterdam Philharmonic Society. Viele Titel, etwa die Arien des Don Ottavio und «Un’aura amorosa» liegen auch bei offiziellen Labels vor, doch Simoneau als Almaviva, Herzog und Alfredo und Alarie als Gilda, Violetta, Linda di Chamounix und Fiordiligi haben einen gewissen Sammlerwert.
Es fällt abermals auf, dass der Tenor in diesen Rundfunkaufnahmen, vor allem im Zusammenwirken mit seiner Frau, dramatisch wesentlich lebhafter agiert als in seinen sonstigen Studio-Aufnahmen. Seine Verdi-Rollen haben durchaus das nötige Feuer. Dass MDV nicht auf die originalen Rundfunkbänder zurückgreift, sondern Dokumente zweiter Hand benutzt, macht sich störend bemerkbar.
Auch bei dem Recital mit frühen Aufnahmen des Bassisten Boris Christoff (1914-1993), das nicht nur die schon anderweitig veröffentlichten HMV-Titel enthält, sondern dazu fünf Aufnahmen des Südwestfunks (mit arg verzerrtem Orchesterklang!) ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
«Parsifal» in Koblenz: Nur die Nennung der Kombination des sehr kleinen Hauses mit dem sehr großen Werk könnte verschiedene Reaktionen wecken. Zunächst das unermüdliche Interesse der reisefreudigen Wagnerianer, die auch abseits der Opernzentren ihrer Passion frönen. Unglauben vielleicht, ob ein kleines Dreispartentheater den «Parsifal» im engmaschigen Spielplan...
Wer aus geordneten deutschen Opernverhältnissen kommt, dürfte verblüfft, vielleicht sogar entsetzt sein über das, was die schlimmsten Vorurteile gegenüber südlichem Schlendrian bestätigt – und dann noch erstaunter, was in diesem chaotischen Umfeld trotzdem möglich ist. Es muss zum besseren Verständnis kurz beschrieben werden. Nehmen wir das Teatro Bellini in...
Herr Chailly, im September 2005 treten Sie Ihr Amt als Generalmusikdirektor der Leipziger Oper und Gewandhauskapellmeister an. Leipzig zählt, trotz der unbestrittenen Qualitäten des Orchesters, nicht wirklich zu den führenden Musikmetropolen. Worin besteht für Sie der Reiz?
Leipzig ist nicht irgendeine Stadt, sondern ein Ort mit einer ganz außergewöhnlichen...