«Man singt mit den Ohren»
Her Master’s Voice» – das ist kein Wortspiel eines boshaften Journalisten, sondern ihre höchst eigene Erfindung. Elisabeth Schwarzkopf hat sich selbst so bezeichnet, und sie hat nie verschwiegen, wie sehr sie ihre künstlerische Entwicklung auch ihrem Ehemann Walter Legge verdankt, dem legendären Plattenproduzenten von His Master’s Voice, Columbia und EMI.
Und wie das Buch «Elisabeth Schwarzkopf. A Career on Record» zeigt, ist wohl niemand mit ihren Aufnahmen so hart ins Gericht gegangen wie sie selbst.
«Glauben Sie ja nicht, dass ich alles wunderbar von mir finde», meint sie, als wir über diverse Einspielungen sprechen, «da gibt es auch Dinge zu hören, die ich meinen Schülern nicht durchgehen lassen würde.»
Zum Beispiel das eingeschobene «h» («Bei Mä-hännern we-helche Li-hiebe fühlen»): «Das war für uns das rote Tuch, und trotzdem bin auch ich in diese Abgründe gefallen. Denn im Gegensatz zu anderen Dingen wird das wirkliche Legato-Singen niemals zur Selbstverständlichkeit. Man muss es sich immer wieder bewusst machen, muss es immer wieder wollen.»
Sie kann sich furchtbar ärgern, wenn sie mal eine Schwebung zu tief war – und sich wie ein Kind freuen, wenn sie etwas von sich hört, ...
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