Historische, biblische und mythologische Frauen
Nach dem Festival kamen die Abrissbagger. Das Theatre Royal, das fünfundfünfzig Jahre lang das Opernfestival von Wexford beherbergt hatte, ist nicht mehr. Für das Festival selbst und für das irische Opernleben insgesamt sollen jedoch große Zeiten anbrechen: Anstelle des ausgedienten alten Theaters wird ein neues, modernes Opernhaus gebaut, das erste seiner Art überhaupt in der Geschichte Irlands. Voraussichtlicher Eröffnungstermin ist 2008.
Wer einmal in Wexford war und die intime Atmosphäre des Festivals kennen gelernt hat, bei dem Intendant und Festspielpräsident noch jeden einzelnen Besucher per Handschlag begrüßen, wird oft an das Theatre Royal zurückdenken. Bei allen sentimentalen Erinnerungen war das Haus aus dem 19. Jahrhundert, von der Straße aus als Theater gar nicht erkennbar, jedoch viel zu klein und auch schon ein wenig schäbig. In den letzten zehn Jahren, unter der erfolgreichen Intendanz des Mailänders Luigi Ferrari, explodierte das Interesse (zur Hälfte nichtirische Besucher, trotz des entlegenen Ortes), die behelfsmäßige Aufstockung des Sitzplatzangebots konnte damit nicht Schritt halten. Auch für die Probentätigkeit gab es nicht genug Platz, die schmale Bühne ...
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Die europäische Aristokratie war die Geburtshelferin der Oper. Ohne Fürsten und Könige, die Operntheater errichteten und Aufführungen finanzierten, hätte die Gattung wohl kaum jenen Aufschwung genommen, der ihr im 17. und 18. Jahrhundert zuteil wurde. Jeder Fürst, der etwas auf sich hielt, hatte sein eigenes Theater, in dem natürlich auch Oper gespielt wurde. Dass...
Am Ende lacht Charlotte. Werthers Selbstmord bedeutet für die junge Frau ein Erwachen aus einem amourösen Alptraum. Regisseurin Kornelia Repschläger rückt mit ihrer durchdachten Inszenierung am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin Charlottes ambivalente Gefühlslage in den Mittelpunkt.
Bei ihrem ersten Auftritt trägt Charlotte eine weiße Rüschenschürze,...
Er habe erstmals versucht, sich von Wagner abzuwenden, bekannte Walter Braunfels 1909 zu seiner «Prinzessin Brambilla». Die Form der Commedia dell’arte sollte alles Pathos, alle rauschhaft bezwingende Macht der Wagner’schen Musik bannen – durch ironische Brechungen und groteske Zuspitzungen. Man mag darüber streiten, ob das, mit Blick auf die «Meistersinger»,...