Haydn: L'incontro improvviso
Rezia, von Piraten geraubt und in ein Serail verkauft, widersteht dem Liebeswerben des Sultans von Kairo. Ali spürt die Geliebte auf. Die Entführung misslingt, doch der aufgeklärte Fürst stellt das Wohl der Untergebenen über seinen Egoismus. Kommt einem bekannt vor. Unter dem Titel «Die Enführung aus dem Serail» versucht die Musikakademie Rheinsberg das Publikum denn auch für Joseph Haydns Oper «L’incontro improvviso – Das unverhoffte Wiedersehen» aus dem Jahr 1775 zu interessieren.
Birgit Scherzer zeigt den jungen Haydn (Arve Stavran) als Theatermacher, der auf Karin Seitz’ geschickt mit zwei Hauswänden operierenden Bühne unterm türkischen Halbmond sein Traumtheater erstehen lässt.
Die Berliner Choreografin verleugnet ihre Herkunft vom Tanz nicht. Der einleitende (textunverständliche) Chor der Bettelderwische ist perfekt und einfallsreich durchgestaltet. Dass damit die katholische Geistlichkeit gemeint war, die den illiteraten Bauern mit Bußpredigten Angst und Schrecken einjagte, um ihnen anschließend mit Ablassbriefen und Devotionalien das Geld aus der Tasche zu ziehen, dass der «Sultan» die korrupten Bußprediger am Ende dieser Hochzeitsoper im Sinne der josephinischen ...
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Neue Recitals, Musik von der Hochrenaissance bis zur Gegenwart, ein Hörbilderbuch europäischer Musikgeschichte. Wobei die interessantesten Aufnahmen aus dem ersten Drittel dieser Zeitspanne kommen. Äußerst erfreulich sind ja die Versuche, diese Epoche auf Schallplatte immer vollständiger aufzuarbeiten, hat sie doch in der spannungsreichen Entwicklung...
Pädagogisch tätig zu sein, ist mir ein unbedingtes Bedürfnis, ein leidenschaftliches Anliegen», sagt Thomas Hampson im Gespräch über den Meisterkurs für Liedgesang, den er beim Heidelberger Frühling abgehalten hat. Tatsächlich wies die Arbeit mit vierzehn Nachwuchssängern den amerikanischen Bariton als berufenen Lehrer aus und bestätigte nachdrücklich das eingangs...
Als Schwanengesang nicht nur der sechzehnjährigen Generalintendanz Joseph Volpes an der Metropolitan Opera, sondern auch der Regiekarriere Otto Schenks kommt dem neuen «Don Pasquale» in gewissem Sinne historischer Stellenwert zu. Natürlich wundert es niemanden, wenn das Ganze durch und durch konventionell ausfällt. Dass die Herren Volpe und Schenk niemals...