Puccini: Tosca
Das heißeste Ticket der Londoner Opernsaison hatte einen Namen: Angela. Oder eher zwei: Angela Gheorghiu und Tosca. Denn die allürenhafte rumänische Starsopranistin, die einzig zur Covent Garden Opera noch weniger getrübte Beziehungen unterhält, trat mit einem spektakulären Rollendebüt in die Fußstapfen der Callas. Und das zweifach. Als Abschiedsgeschenk für die stimmlich schon fragile Assoluta hatte dort Franco Zeffirelli 1964 «Tosca» klassisch schön in Szene gesetzt.
Die Callas ist mit dem fürs Fernsehen aufgezeichneten zweiten Akt aus London und natürlich auch mit ihrer Mailänder Aufnahme als Rollenmodell ikonengleich in die Sopranistinnen-Ewigkeit eingegangen.
Die vorsichtigen Engländer haben diese Reliquie nun nach 242 Vorstellungen abgesetzt. Und eine neue bei Theaterregisseur Jonathan Kent bestellt. Der hat sich fast bis zur Selbstaufgabe brav an das Libretto gehalten. Auch der Designer Paul Brown hat Rom nicht neu erfunden. Er hat der Kirche Sant'Andrea della Valle eine Krypta geschenkt. So lassen sich Duett-Ekstase, Ministranten-Gequirl, Vermisstensuche und Te Deum effektvoll ausbreiten. Erzengel Michael dominiert in monströser Siegesgewissheit Scarpias holzgetäfelte ...
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