Zandonai: Francesca da Rimini
Die Hoffnung der Bregenzer Festspiele 1994, Riccardo Zandonais «Francesca da Rimini» zumindest im Randsektor des internationalen Repertoires einbürgern zu können, hat sich nicht bestätigt. Gerade zweimal ist das schwül-dekadente «Poem aus Blut und Wollust» seither im Register der «Opernwelt» aufgetaucht: 2004 in Macerata und 2006 in Passau.
Und das wird sich wohl auch nach der aufwändigen Zürcher Neuproduktion nicht ändern – trotz des musikalisch opulenten, das weitgespannte klangliche Raffinement der Partitur voll ausreizenden Dirigats von Nello Santi und einer sich leidenschaftlich verausgabenden Emily Magee als sinnbetörend dunkler Titelheldin.
Ja, man hatte in Zürich den Eindruck, dem feierlichen Beisetzungsritual der Tragedia in quattro atti aus dem Jahr 1914 beizuwohnen, deren Pompes funèbres die Totenmaske von Gabriele d’Annunzio auf dem Zwischenvorhang die Aufführung leitmotivisch begleitet. Giancarlo del Monaco hatte den Abend zusammen mit dem Bühnenbildner Carlo Centolavigna und der Kostümdesignerin Maria Filippi wie einen Museumsbesuch in Park und Villa von d’Annunzios Anwesen hoch über dem Gardasee arrangiert – mit allem Bric-à-brac des Fin de Siècle, in der kalten ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
«Oper» buchstabierte man in den siebziger Jahren in den USA mit «Beverly Sills» – die Sopranistin war in den Staaten der Inbegriff dieser Kunstform, weit noch vor Luciano Pavarotti oder Plácido Domingo.
Geboren am 25. Mai 1929 als Belle Miriam Silverman im New Yorker Stadtteil Brooklyn begann die Dreijährige eine Wunderkind-Karriere in den beliebten...
Ist der Mann verrückt? Nein, ist er nicht. Er hat nur einen ausgeprägten Hang zum Abseitigen. Zudem ist er Brite, somit ausgestattet mit einem sehr speziellen Humor; einem Humor übrigens, von dem man sich in deutschen Neue-Musik-Kreisen durchaus eine Scheibe abschneiden könnte. Mit anderen Worten: Sucht man in der europäischen Szene einen Komponisten, der gegen das...
Rossini war einer der ersten bedeutenden Komponisten, die den englischen Dichter Sir Walter Scott, der für die europäische Romantik eine Leitfigur war, für die Opernbühne entdeckten. Scotts Verserzählung «The Lady of the Lake» (1810) bildet die Grundlage von «La donna del lago», die im September 1819 in Neapel ihre erfolgreiche Uraufführung erlebte und sich mehr...