Luftsprung des Glücks
Der Prinz ist amoureux; es klingt ein wenig wie akustisches Parfüm, wenn er vom bezaubernd schönen Bildnis des ihm noch unbekannten Mädchens schwärmt: «Ô douce et charmante inconnue / Qui vient de t’offrir à mes yeux». Wobei es sich hier, eingespielt vom renommierten «Le Concert Spirituel» unter Hervé Niquet mit dem Tenor Mathias Vidal, musikalisch durchaus um die bekannte Arie Taminos aus Mozarts «Zauberflöte» handelt.
Und nicht etwa um eine Aufbereitung aus «Les Mystères d'Isis» (1801), der französischen Bearbeitung von Mozarts Oper durch den Komponisten Ludwig Wenzel Lachnith und den Librettisten Étienne Morel de Chédeville. Doch auch Letztere haben die Musiker von «Le Concert Spirituel» auf Silberscheibe gebannt (mit Diego Fasolis am Pult als Einspringer für den damals erkrankten Hervé Niquet) und 2015 bei Glossa veröffentlicht.
Möglicherweise entstand bereits damals der Wunsch einer Einspielung des Originals in französischer Übertragung. Auf jeden Fall verkündet die vorliegende Aufnahme von «La Flûte enchantée» das Französische quasi als Luftsprung des Glücks: «Chanté en français!». Die Landessprache soll dem heimischen Publikum wohl einen direkteren Zugang zum Werk ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Opernwelt August 2021
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 22
von Gerhard Persché
Die Wolfsschlucht liegt neuerdings an der Seine. Jedenfalls, wenn man sie an den tiefgründigen Sounds misst, die – bei allem spukhaft fabulierten Freikugelzauber – ihr Eigentliches sind. Überhaupt ist es mit dem 2012 von der Dirigentin Laurence Equilbey gegründeten Insula orchestra eine französische Kapelle, die derzeit wie keine zweite aus dem Geist und der Zeit...
Geschwindigkeit hat es ihm angetan. Wenn Nicholas Brownlee ein Ziel ansteuert, dann mit größtmöglicher Energie und maximalem Tempo. Mit 13 setzt ihn sein Vater zum ersten Mal in ein Rennauto. Schon früh zeigt sich, dass er Talent zum Rennfahrer hat. Zehn Jahre lang fährt er Sportrennen quer durch den Südosten der USA. Als Jugendlicher hört er vor allem Rap und...
«Mazeppa» – ein Werk über die Ukraine und Russland? Im Bolschoi Theater? In der heutigen Zeit? Wo wir uns täglich schämen wegen der Annexion der Krim, des Kriegs in der Ostukraine und vielem anderen mehr? Eigentlich geht das Bolschoi Theater Bühnenwerken dezidiert politischer Natur aus dem Wege. Warum aber setzt es gerade diese Oper Tschaikowskys aufs Programm, die...