Das unmögliche Traumpaar
Ein «Traumpaar der Oper» wie in unseren Tagen Anna Netrebko und Rolando Villazón waren sie gewiss nicht. Wenn der «Löwe» und die «Tigerin» in einem Käfig, sprich: auf der Opernbühne aufeinander trafen, dann war eine Stimmung im Auditorium wie in Schillers berühmter Ballade «Der Handschuh». Die damals florierende Schallplatten-Industrie hat sie fein auseinander gehalten und mit jeweils sanfteren Partnern gekoppelt. Mario del Monaco sang vorzugsweise mit Renata Tebaldi, Maria Callas mit Giuseppe di Stefano.
Doch auf der Bühne gab es an die drei Dutzend Begegnungen der besonderen Art, angefangen mit einer «Turandot» in Genua 1948, endend mit einer Aufführungsserie der «Norma» 1956 in New York. Auch die persönliche Beziehung der beiden Ausnahme-Künstler war sehr spannungsreich. Einer verbürgten Anekdote zufolge soll der Tenor die Diva einmal in ihrer Garderobe eingeschlossen haben, um sich allein dem Applaus des Publikums zu stellen.
Ihre Karrieren verliefen parallel. Kurz nach Kriegsausbruch debütierte del Monaco im Mailänder Teatro Lirico, die Callas in Athen. Nach dem Krieg starteten sie in mittleren italienischen Theatern, in der Arena von Verona und in den Opernzentren ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Mit Kinder- und Jugendoper neues Publikum für das Musiktheater zu gewinnen, ist manchen Häusern bereits eine eigene Programmschiene wert. In München haben solche Aufführungen noch Seltenheitswert. Doch jetzt versuchten sich sowohl das Gärtnerplatztheater wie die Staatsoper, aber auch (erneut) das Festival für Neue Musik «ADEvantgarde» auf diesem Gebiet: Eine...
Ein Querschnitt des «Zigeunerbaron» mit Melitta Muszely legte vor mehr als vierzig Jahren den Grundstein meiner Plattensammlung. Die Österreicherin mit dem ungarischen Namen begleitete auch weiterhin meine frühen Opernjahre, denn sie war damals eine der populärsten Bühnenkünstlerinnen im deutschsprachigen Raum, omnipräsent in Rundfunk und Fernsehen wie auf...
Silbern glänzte der Horizont und spiegelte sich in vielen kleinen und größeren Seen. Die Bäume davor schwarz und filigran, als wären sie Scherenschnitte. Grausame Ästhetik, denn die Seen waren überschwemmte Äcker und Wiesen; die viele Tage währende Juli-Sintflut hatte weite Strecken lieblicher englischer Landschaft unter Wasser gesetzt und zahlreiche Ortschaften...