Erls König
Alle sechs Jahre finden in Erl Passionsspiele statt. 2008 ist wieder so ein Jahr. Fünfhundert Laiendarsteller aus dem Dorf werden die Kreuzigung als kommunalen Akt bestreiten. Der Text, den sie sprechen, wird neu gefasst sein, aber wie immer auf das Osterspiel des Meistersingers Sebastian Wild aus dem 17. Jahrhundert zurückgehen. Die Musik wird nicht mehr, wie lange Jahre, von Cesar Bresgen stammen, sondern von Wolfram Wagner.
In den Jahren, in denen Christus, Judas und Pilatus nicht auftreten, dient das Festspielhaus zwischen Kuhweiden und sanften Ausläufern des Kaisergebirges für eine Passion anderer Art. Auch bei ihr geht es um den Lauf der Welt und persönliches Leid, um Liebe, Verrat und einen lange eingefädelten Mord am Hoffnungsträger. Wagners «Ring des Nibelungen» ist Kernstück der «Tiroler Festspiele», die der österreichische Dirigent Gustav Kuhn vor zehn Jahren ins Leben rief. Inzwischen liegt der Zyklus aus Erl auf CD und DVD vor, wurde auch schon in sensationsheischenden 24 Stunden gespielt und ist um andere Werke Wagners erweitert worden. Zum Jubiläum zieht Kuhn Bilanz. «Wagners ‹Ring› hat sieben Teile», heißt das Motto. «Siegfried» wird nach dem zweiten Akt ...
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Herr López-Cobos, Sie haben neunzehn Jahre lang, von 1971 bis 1990, das Orchester der Deutschen Oper Berlin dirigiert, zehn Jahre davon als Musikchef. Damals zählte das Haus zu den ersten Adressen der internationalen Opernszene. Warum sind Sie gegangen?
Ich hatte den Eindruck, dass die Routine überhand nahm. Ich war opernmüde und wollte mich neu orientieren. Die...
Gegendarstellung
In Jürgen Ottens Rezension in der «Opernwelt» 48. Jahrgang Nr. 07, Seite 53, heißt es unter der Überschrift «Neustrelitz Wagner: Der fliegende Holländer»: «Auch Paul McNamaras Erik drückt dermaßen stürmisch auf die Stimme, dass man sich Sorgen machen muss um seinen (allerdings wohltuend textverständlichen) Tenor.»
Dazu ist richtigzustellen:
Paul...
Mit Kinder- und Jugendoper neues Publikum für das Musiktheater zu gewinnen, ist manchen Häusern bereits eine eigene Programmschiene wert. In München haben solche Aufführungen noch Seltenheitswert. Doch jetzt versuchten sich sowohl das Gärtnerplatztheater wie die Staatsoper, aber auch (erneut) das Festival für Neue Musik «ADEvantgarde» auf diesem Gebiet: Eine...