Heroine des Alltags
Eingekerkert, im Dunkeln weggeschlossen, verwahrlost und seelisch ausgehungert: Derart misshandelte Frauen müssten ihrer Befreierin um den Hals fallen und dem Ort des Grauens schnellstmöglich entfliehen. Dass genau dies in der Oper «Ariane et Barbe-Bleue» des französischen Komponisten Paul Dukas (1865-1935) nicht passiert, stellt eines der großen Hindernisse jeder Inszenierung des Fin-de-Siècle-Werks dar und hat auch die Regisseurin Anna Viebrock, langjährige Mitarbeiterin von Christoph Marthaler, bei ihrer Auseinandersetzung mit dem Blaubart-Stoff beschäftigt. Zum 100.
Geburtstag der Uraufführung am 10. Mai 1907 an der Opéra-Comique hat sich erstmals die größte Bühne des Landes, die Opéra de Bastille, für die einzige vollendete Oper Dukas’ eingesetzt und Deborah Polaski und Willard White für ein Stück gewonnen, das nicht oft inszeniert wird, aber seit Jahren immer wieder in europäischen Opernspielplänen (z. B. Hamburg, Prag, Zürich) auftaucht.
Paul Dukas, Komponist des auch durch Walt Disneys «Fantasia» weltweit berühmten «Zauberlehrlings», vertonte in «Ariane et Barbe-Bleue» ein bereits vorliegendes Libretto des belgischen Symbolisten Maurice Maeterlinck (für seine ...
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