Volles Rohr ins Ohr
«Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden», dichtete einst Wilhelm Busch. In England hat das Geräusch im Mai dieses Jahres dazu geführt, dass ein Gericht einem Musiker Schadensersatz in gewaltiger Höhe zugesprochen hat. Sofern das Urteil nicht in einer höheren Instanz aufgehoben wird, muss das Royal Opera House Covent Garden seinem ehemaligen Bratscher Christopher Goldscheider 750.000 Pfund zahlen.
In einer Probe der «Walküre» vor sechs Jahren war Goldscheider Schallbelastungen von bis zu 137 Dezibel ausgesetzt, wodurch er laut eigener Darstellung einen Hörverlust sowie eine Überempfindlichkeit des Gehörs erlitt. Seitdem kann er keine lauteren Geräusche mehr ertragen und ist berufsunfähig. Bei der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) kümmern sich Sieglinde Fritzsche, Bratscherin bei der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin, und Christof Lehan, Posaunist bei den Osnabrücker Symphonikern, schon länger um den Schallschutz. Im Rahmen der Arbeitsgruppe «Gesundheit und Prophylaxe» reisen sie zu den Orchestern und beraten sie, was sich tun lässt, damit auch die Musiker selbst das Musizieren weiterhin als schön und nicht als Lärmbelästigung erleben.
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Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs war die alte Ordnung Europas passé. Es folgten Jahre der sozialen und politischen Polarisierung. Auch über die Zukunft der Künste wurde erbittert gestritten. Nicht nur in der Oper hatte der Um- und Aufbruch natürlich schon vorher begonnen. Gibt manches Werk, damals uraufgeführt und heute wieder in den Blick genommen, Aufschluss...
59. Jahrgang, Jahrbuch 2018
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Ein bisschen erinnert das Ganze an die Geschichte von Phönix, der aus der Asche stieg: Immer wieder hat sich die Oper Frankfurt nach Krisen zu blühender Höhe aufgeschwungen, unterstützt von einem wohlsituierten, neugierigen Stadtbürgertum, das ästhetische Bildung nach wie vor für ein wesentliches Gut hält und dem Ungewohnten, Unerhörten gegenüber aufgeschlossen...