
Lully: Armide – Aparte/Pias AP 135 (2 CDs); AD: 2015
Schwebende Eleganz
Es war ein Amerikaner, der die tragédies lyriques des Sonnenkönigteams Jean-Baptiste Lully und Philippe Quinault vor drei Jahrzehnten wieder auf die Tagesordnung setzte. Erst die von William Christie zum 300. Todestag Lullys betriebene Wiederentdeckung des «Atys» (1676) gab den Anstoß, auch seine anderen für Versailles verfassten Bühnenwerke vom Archivstaub zu befreien.
Der bis heute vernehmbare Nachhall dieser Pioniertat hat auch mit den frischen Kräften zu tun, die seinerzeit in Christies Ensemble Les Arts Florissants mitwirkten: Marc Minkowski spielte Fagott, Hervé Niquet sang im Chor, Christophe Rousset saß am Cembalo – Musiker, die in puncto französisches (Barock-)Repertoire bald ihre eigenen Akzente setzen sollten.
So hat sich Rousset zu dem vielleicht aufregendsten Lully-Exegeten unserer Tage entwickelt. Seit Jahren verfolgt er mit festen Partnern (Les Talens Lyriques, dem Chœur de Chambre de Namur und handverlesenen Solisten) das Ziel, Lullys 13 tragédies en musiques komplett auf Tonträger zu konservieren – in Studioqualität. Jüngste Frucht der Mission: «Alceste», das zweite (1674 in Paris uraufgeführte) Huldigungsstück an den theater- und tanzbegeisterten Monarchen. ...
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Opernwelt Februar 2018
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 23
von Albrecht Thiemann
Tja, so ist das, wenn Hände sprechen können. Es ist anders, anders intensiv. Es bedarf nicht der Berührung der Körper, keiner direkten sinnlichen Annäherung. Hände vermögen Gefühle, Gesten, Gedanken in einer Weise auszudrücken, die uns heute anachronistisch erscheinen mag, zur Zeit der Barockoper indes gang und gäbe war. Wie beispielsweise auch in Georg Philipp...
59. Jahrgang, Nr 2
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