Ganz aus dem Wort

Yann Beuron und Tassis Christoyannis mit Orchesterliedern von Camille Saint-Saëns

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Neben dem unverwüstlich populären «Karneval der Tiere» sind es hauptsächlich die Klavierkonzerte, die «Orgel»-Symphonie und die Oper «Samson et Dalila», die aus dem riesigen, nahezu sämtliche Gattungen umfassenden Œuvre von Camille Saint-Saëns (1835-1921) überlebt haben. Ein Schattendasein fristen hingegen die Lieder, von denen man nur Victor Hugos Ballade vom «Roi Jean» und die «Danse macabre» (diese aber meist in Saint-Saëns’ eigener Transkription für Violine und Orchester) gelegentlich hört.

Der griechische Bariton Tassis Christoyannis hat 2016 auf dem Label Aparte eine verdienstvolle Auswahl der Klavierlieder vorgelegt. Er ist auch jetzt an der Erst­einspielung der Orchesterlieder – größtenteils nachträgliche Instrumentierungen der ursprünglichen Klavierfassungen – beteiligt.

Saint-Saëns, als Pianist wie als Komponist ein Wunderkind, schrieb sein erstes Lied im Alter von sechs Jahren. Die hier eingespielte Auswahl von 19 der insgesamt 25 Orchesterlieder reicht von 1848 bis 1919, umfasst also über 70 Jahre seines Schaffens, das im Übrigen zumindest im Liedbereich kaum eine Entwicklung erkennen lässt. Saint-Saëns war der Auffassung, das Gedicht sei der Musik überlegen, was ihn ...

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Opernwelt Mai 2017
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 28
von Uwe Schweikert

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