Revue zwischen Suppenbüchsen
Als «rätselhaftes Kindvolk, das immer übergroß sein will, während es den Rest der Welt in Grund und Boden grinst» hat Peter Sloterdijk (etwas hochmütig?) die Amerikaner apostrophiert. Das passt genau auf die Legende vom kraftmeiernden, zugleich gutmütig-verschmitzten Riesen Paul Bunyan, der mythischen Figur eines Holzfällers aus den Wäldern Minnesotas – Symbol des die Wildnis erobernden (weißen) Pioniers.
Dieser Superheld, der ohne übernatürliche Kräfte Göttliches vermag – ganz wie vermeintlich der fessellose Kapitalismus – faszinierte den Dichter Wystan Hugh Auden (später Librettist auch von Strawinsky und Henze) und den Komponisten Benjamin Britten, die das ihm gewidmete gemeinsame Werk 1941 in New York herausbrachten. «Paul Bunyan» blieb freilich im Schatten der späteren, zum Teil sehr erfolgreichen Opern Brittens: Die aktuelle Neuinszenierung im Bockenheimer Depot, der zweiten Spielstätte der Oper Frankfurt, ist nach etlichen Jahrzehnten die erste in Deutschland.
Ein scheinbares dramaturgisches Manko mochte dabei zum besonderen Reiz der Neuinterpretation geraten. Mehr noch als Weill/Brechts thematisch verwandtes «Mahagonny» entfernt sich das als «Operette» annoncierte ...
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Opernwelt Dezember 2016
Rubrik: Panorama, Seite 45
von Hans-Klaus Jungheinrich
Herr Gardiner, von Ihrem Kollegen Nikolaus Harnoncourt stammt der Satz: «Bei ‹historisch informiert› wird mir schlecht!» Wie sehen Sie das?
Ganz ähnlich. Harnoncourt war ein großartiger Mensch und ein großer Pionier. Es gibt für das, was wir tun, keinen Titel, den ich wirklich passend finde. Ich habe mich nie als Spezialisten verstanden. Aber schwerer zu ertragen...
Auch 2016 stehen wieder drei Raritäten auf dem Spielplan des Wexford Festivals. Die erste dürfte CD-Afficionados längst bekannt sein: Félicien Davids «Herculanum» kam letztes Jahr in einer Edition des Palazzetto Bru Zane auf den Markt (siehe OW 11/2015). Uraufgeführt wurde das Stück 1859 in Paris – als einzige Grand Opéra eines Komponisten, an den man sich heute...
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