Arrivederci Napoli!
Im Zuge der italienischen Opernkrise hat nach nur zweieinhalb Jahren im Amt auch Nicola Luisotti im vergangenen Oktober seinen Rücktritt vom Posten des Musikdirektors am Teatro di San Carlo in Neapel verkündet. Doch anders als Riccardo Muti in Rom scheidet Luisotti mit Anstand: Er hat dem Management, dem Mitarbeiterstab, seinem neapolitanischen Publikum und der Stadt seinen herzlichen Dank ausgesprochen und versichert, dass der Schritt vor allem durch seine Verpflichtungen als Musikchef der San Francisco Opera bedingt sei.
Die musikalische Leitung der beiden Opern, die der aus der Provinz Lucca stammende Dirigent in diesem Jahr übernehmen sollte – «Salome» und «Luisa Miller» –, fällt nun seinen Kollegen Gabriele Ferro bzw. Daniele Rustioni zu. Doch auch wenn Luisotti seine Bereitschaft erklärte, dem Haus in nicht allzu ferner Zukunft als Gastdirigent zur Verfügung zu stehen, halten die Spekulationen über seine Unzufriedenheit mit den Zuständen an Neapels altehrwürdigem Operntempel an. Dem von der Regierung kommissarisch eingesetzten Geschäftsführer Michele Lignola und der von Letzterem engagierten sovrintendente Rosanna Purchia gelang es zwar, das Haus aus den roten Zahlen zu ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt Februar 2015
Rubrik: Im Focus, Seite 8
von Carlo Vitali
So viel Geheimniskrämerei war selten bei den Tiroler Festspielen. Fotos wurden erst kurz vor der Premiere freigegeben – selbst Bayreuth ist da schneller. Doch in Erl, wo bislang das gediegene Arrangement vorherrschte, rüstete man sich zum Regietheater. Und das mit einem Neuling: Alexander Polzin, für seine Skulpturen weltweit gelobt und auch schon als...
Australien ist angesichts seiner Größe und dünnen Besiedlung kaum in der Lage, eine Alte-Musik-Szene zu kultivieren, die den Namen verdient hätte. Viele der versiertesten Musiker des fünften Kontinents haben längst ihre Koffer gepackt und sich einen Platz in den führenden Originalklangkörpern Europas gesucht. Doch Pinchgut Opera hatte die blendende Idee, einige der...
Viele regieführende Frauen haben der Operninterpretation namentlich in Deutschland seit einem Vierteljahrhundert beträchtlichen Auftrieb verliehen, zuweilen mit durchaus spezifischen Perspektiven eines nicht allzu eng zu definierenden «weiblichen» Blicks. Diesen reklamiert auch Aurelia Eggers für sich und ihre Saarbrücker Inszenierung des «Fliegenden Holländer»....