Lust am Spiel
Die Metropolitan Opera hat sich bisher als recht glücklos erwiesen, wenn die Titelpartie von Massenets «Manon» zu besetzen war. Neuinszenierungen des Werks – etwa 1963 mit Anna Moffo oder 1987 mit Catherine Malfitano – fielen durch. Einige Aufführungen konnten zwar mit erfolgreicheren Titelheldinnen aufwarten – Mary Costa, Diana Soviero und Renée Fleming –, den Maßstab aber für die jüngste Met-Produktion dürfte Beverly Sills 1969 an der New York City Opera gesetzt haben.
Nun also Anna Netrebko: In Laurent Pellys cartoonhafter, zuerst an Covent Garden präsentierter Inszenierung ist sie nicht nur in die facettenreiche Persönlichkeit der leichtfüßigen Romanfigur des Abbé Prévost geschlüpft, sondern buchstäblich auch in deren zahlreiche Outfits: Selbst auf dem Weg nach St. Sulpice wechselte sie – wenig glaubhaft – ihr Kostüm und präsentierte sich im weißen Brautkleid.
Darin freilich machte Anna Netrebko eine vortreffliche Figur, wirkte weitaus frischer und mädchenhafter als bei Anna Bolena, die sie im vergangenen September sang. Auch hat Netrebko seit der Offenbach-Antonia 2009 merklich an ihrem Französisch gearbeitet und beglückte, von zwei enttäuschend glanzlosen hohen Ds während der ...
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Opernwelt Mai 2012
Rubrik: Panorama, Seite 43
von David Shengold
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