«Benimm dich bloß nicht wie ein Tenor!»
Herr Osborn, für Ihre Interpretation des Raoul in Meyerbeers «Hugenotten» sind Sie im vergangenen Jahr gefeiert worden. Wie haben Sie die Produktion in Brüssel erlebt?
Für mich war das eine ganz erstaunliche Erfahrung. Nicht nur, weil zwei Tenöre aus Iowa, nämlich Eric Cutler und ich, auf derselben Bühne standen. Sondern überhaupt. Mich zu besetzen, war eine Idee von Peter de Caluwe. Ich war eher unsicher, jedenfalls überrascht wegen der Heftigkeit der Partie. Dann aber dachte ich: Raoul war eine Prachtpartie des von mir verehrten Nicolai Gedda.
Die Idee, mich in dieselbe Richtung zu bewegen wie er, finde ich sehr reizvoll.
Warum waren Sie überrascht?
Die Partie liegt hoch, benötigt aber eine starke Mittellage. Und viel Finesse im oberen Register. Es fängt leicht und hoch an, wird dann aber ständig heroischer. Man braucht eigentlich einen echten Spinto-Tenor dafür. Eine verrückte Rolle! Aber in Wirklichkeit kommt sie mir sehr entgegen. Warum? Lange Rollen sind eigentlich genau mein Ding.
Wofür bewundern Sie Nicolai Gedda?
Für seine mezza voce. Für die Süße seines Tons. Er hat damit auch Raoul souverän gestalten können. Nicht zu stählern. Früher haben die Tenöre diese Rolle alle in ...
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Opernwelt Mai 2012
Rubrik: Interview, Seite 28
von Kai Luehrs-Kaiser
In seiner vorletzten, 1897 in Prag uraufgeführten Oper «Sárka» greift Zdenek Fibich (1850-1900) zu einem Stoff aus der tschechischen Legende, den schon Smetana in seinem sinfonischen Zyklus «Mein Vaterland» gestaltet hatte. Nach dem Tod der sagenhaften Reichsgründerin Libussa übernehmen die Männer unter Führung von Premyslaus die Macht. Als sich die um Vlasta und...
Impressum
53. Jahrgang Nr. 5
Opernwelt wird herausgegeben
vom Friedrich Berlin Verlag
ISSN 0030-3690
Best.-Nr. 752243
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Redaktionsschluss dieser Ausgabe war
der 12.04.2012.
Redaktion:
Stephan Mösch
Albrecht...
Das Wagner- und Verdi-Jahr 2013 kommt auf uns zu. Unaufhaltsam. Wenn man die Pläne der Opernhäuser studiert, die in diesen Tagen veröffentlicht werden, könnte daraus fast eine Drohung werden. Denn klar ist ja: Solche Jubiläen machen Programmplanern die Arbeit leicht – und dem Publikum das Leben schwer. Es wird eben das gespielt, was man immer und ohnehin spielt,...