Das Ganze zählt
«…um Ihren Namen dreht sich die ganze Geschichte der Musik seit 10 Jahren, und bey jedem Musiker, den man jetzt zu besprechen hat, wird man unwillkürlich auf die Frage gerathen in welchem Verhältniß er zu der Meyerbeerschen Musik gestellt ist oder sich gestellt hat.» Heinrich Heines briefliche Bemerkung von 1842 gegenüber Giacomo Meyerbeer ist keine Schmeichelei, sondern sachliche Feststellung, wie sie von vielen kompetenten Kritikern geteilt wurde.
Sie erscheint im Nachhinein noch als Untertreibung: Nicht nur für die zeitgenössischen Opernkomponisten, sondern auch für die im Verlaufe des 19. Jahrhunderts noch folgenden setzten Meyerbeers französische Opern die ästhetischen Standards moderner Musikdramatik. Vor allem «Les Huguenots» (1836) und später noch «Le Prophète» (1849) erwiesen sich für die Komponisten als musikalische und dramaturgische Inspirationsquellen und eröffneten dem Theaterpublikum neue emotionale und intellektuelle Erlebnis- und Erfahrungswelten.
Die konzertante Einstudierung der «Huguenots» am Teatro Real war ein wichtiger Repertoireakzent in Gerard Mortiers beeindruckender erster Madrider Spielzeit und bestätigte das Urteil der Geschichte. Voraussetzung für das ...
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Opernwelt April 2011
Rubrik: Magazin, Seite 70
von Sieghart Döhring
ARTE
1./7.4. – 6.00 Uhr
Il Giardino Armonico.
Jubiläumskonzert in Würzburg zum 25-jährigen Bestehen des Orchesters.
1.4. – 7.30 Uhr (Teil 24)
2.4. – 8.25 Uhr (Teil 24)
Little Amadeus.
Zeichentrickserie über die Abenteuer des jungen Mozart. 24. Sternschnuppen.
3.4. – 6.00 Uhr
Eine Musikstunde mit Kenneth Gilbert.
Der Cembalist Olivier Baumont und sein Lehrer Kenneth Gilbert...
Zwei unterschiedlich große, weiße Kreise werden auf die dunkle Bühnenwand projiziert, ein schwarzer Monolith bricht auf und offenbart im Inneren einen Diamanten. Robert Wilson schafft Bilder von rätselhafter Schönheit. Er verführt mit seinem fremden Blick. Er dehnt die Zeit und öffnet den Raum. Es verwundert, dass nach dieser grandiosen «Norma»-Premiere lautstarke...
Normalerweise stehen Nachrufe im Magazin-Teil der «Opernwelt». Wenn sie auf Seite 1 auftauchen, hat das Gründe. So wie jetzt, wo wir an Claus Helmut Drese und Wolfram Schwinger erinnern: zwei Opernchefs von Format, die wenige Tage hintereinander im Februar 2011 gestorben sind; zwei Integrationsfiguren, die ihren Häusern neues Profil gaben, ohne sich dabei in den...