
Opernwelt November 2013 2013
Editorial
Im Focus - Ruhrtriennale
In der Schwebe
Helmut Lachenmanns «Mädchen mit den Schwefelhölzern» in der Bochumer Jahrhunderthalle, eingerichtet von Robert Wilson, dirigiert von Emilio Pomàrico
Magical Mystery Tour
Mit «Delusion of the Fury» holen Heiner Goebbels und das Ensemble musikFabrik
den vergessenen Klangvisionär und Instrumentenbauer Harry Partch ans Licht – endlich
Hypnotisch
Pop, Video und Performance im Pott: Massive Attack und Forced Entertainment
Tanz auf dem Barcode
Klang, Raum, Licht, Bewegung – die Installationen
Schwerer werden, leichter sein
Anne Teresa De Keersmaekers choreografisches (Musik-)Theater
Im Focus
Abendrot
Pierre Boulez, Claudio Abbado, die Komponistin Chaya Czernowin, ihre Kammeroper «Pnima» und ein «Ring» unter Jonathan Nott
Unsichtbares Theater
Wie Jonathan Nott und die Bamberger Symphoniker im Luzerner KKL mit erstklassigen Solisten Wagners «Ring» imaginieren
Mit aller Gewalt
Calixto Bieito und Marc Albrecht nehmen sich in Zürich Zimmermanns «Soldaten» vor
Digitaler (Alp-)Traum
Dmitri Tcherniakov inszeniert Rimsky-Korsakows «Zarenbraut» in Berlin – mit fabelhafter Besetzung
Prinzen, Priester, Philosophen
Salzburger Festspiele: Antonio Pappanos «Don Carlo», Sven-Eric Bechtolfs «Così» und Cecilia Bartolis «Norma»-Reprise
Himmelhoch und höher
Rossini-Festival Pesaro: «Guillaume Tell» mit Juan Diego Flórez
Wachgeküsst
Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
Hören, Sehen, Lesen
Plastisch, prachtvoll, nobel
Jonas Kaufmann und Plácido Domingo huldigen Verdi – mit einem Recital und im «Requiem» der eine, mit Bariton-Arien der andere
Agieren mit der Stimme
Stationen des Verdi-Gesangs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Ganz eigen
Die Ersteinspielung von Pasquale Anfossis «Finta giardiniera»
CD des Monats
Phänomenal
Der argentinische Counter Franco Fagioli singt Arien für Caffarelli
Hören, Sehen, Lesen
Figaro & Co
Opern von Mozart und Mercadante auf CD und DVD
Champagner und Cidre
Alles Belcanto? Neue Recitals von Olga Peretyatko und Simone Kermes
Unvollkommene Welten
Alberto Zedda dirigiert Rossinis «Semiramide» voller Weisheit, Marianna Pizzolato singt den ultimativen Arsace – leider nicht in derselben Aufnahme
Hassliebende
Neue Bücher zum Jubiläum: Jüdische Wagnerianer – Zeitzeugen und Interpreten
«Er weinte und liebte für uns alle»
Riccardo Mutis Liebeserklärung an Verdi
In Hülle und Fülle
Corinna Herr schreibt die Geschichte des Falsettgesangs bis in die Gegenwart fort
Interview
Basso Cantante
Abgeklärt und uneitel, selbstbewusst und grundehrlich, so begegnet einem Georg Zeppenfeld im Gespräch. Und vor allem: So singt er auch. Zuletzt war das zu erleben in den «Meistersingern» der Salzburger Festspiele, als sein Pogner zum nie aufdringlichen Ereignis wurde. Der gebürtige Sauerländer, dessen künstlerische Heimat die Dresdner Semperoper ist, denkt eben gern nach – über sich, seine Karriere und die Opernszene.Georg Zeppenfeld ist abgeklärt und uneitel, selbstbewusst, grundehrlich und reflektiert – und so singt er auch. Ein Gespräch
Panorama
Hommage
Unter die Haut
Niemand hat die Stimmen des Körpers so ernst genommen wie er. Ein Menschenfreund, ein Menschenkenner, der jede Geste, jede Bewegung registrierte. Gnadenlos liebevoll, fanatisch genau. Patrice Chéreau entwarf keine Figuren, ihn interessierten Wesen aus Fleisch und Blut. Im Theater, auf der Opernbühne, im Film. Der «Jahrhundert-Ring», den er 1976, gerade 32 Jahre alt, auf Vorschlag von Pierre Boulez in Bayreuth inszenierte, prägte die Wagner-Rezeption. Meilensteine waren auch die anderen Projekte, die Chéreau mit Boulez in Bühnenbildern von Richard Peduzzi realisierte: Bergs «Lulu» in Paris (1979) und Janáceks «Aus einem Totenhaus» in Wien (2007). Abschied von einem getriebenen, weltweisen Jahrhundertkünstler, der das Staunen nie verlernte.
Service
Magazin
«Ich habe keinen Stil»
Seit einem Vierteljahrhundert leitet Pierre Audi die Nederlandse Opera in Amsterdam. Und fühlt sich trotzdem immer noch als Outsider im Opernbetrieb. Dabei sind die Inszenierungen des Bankierssohns aus Beirut so begehrt wie nie
Verdrängte Schätze
Der neue Verein EntArteOpera erinnert beim Brucknerfest in Linz an Franz Schreker
Stille und Ausbruch
Beim letzten Weimarer Kunstfest Nike Wagners dirigiert Salvatore Sciarrino seinen «Lohengrin»
Radikal experimentell?
Ben Frosts «The Wasp Factory» und Olga Neuwirths «American Lulu» bei den Bregenzer Festspielen
Voll der Liebe
Semperoper und Staatsschauspiel bündeln die Kräfte: «King Arthur» und eine neue «Carmen» in Dresden
Die Mischung macht's
Mozart, Rossini, Verdi, Offenbach und eine Uraufführung: das Sommerfestival der Santa Fe Opera
Wie im Fluge
Simon Rattle dirigiert Wagners «Ring» an der Deutschen Oper Berlin
Auf dem Weg in die Moderne
Die Oper Halle entdeckt «Schahrazade» von Adornos frühem Kompositionslehrer Bernhard Sekles
Gefiederte Klänge
Die Estnische Nationaloper in Tallinn feiert ihren 100. Geburtstag mit einer Uraufführung: «Liblikas» von Tonu Korvits
Römisches Pasticcio
Das Barockfestival Ambronay stellt die Oper «Tito Manlio» vor – eine Gemeinschaftsarbeit der Komponisten Gaetano Boni, Giovanni Giorgi und Antonio Vivaldi
Apropos...
Sprungbrett
Seit zehn Jahren leitet Dominique Mentha das Luzerner Theater, das älteste professionelle Mehrspartenhaus der Schweiz. Aber auch das «jüngste» – eine Werkstatt für Nachwuchssänger, die hier die Chance erhalten, den Opernalltag unter Realbedingungen kennenzulernen