
Opernwelt März 2015
Editorial
Im Focus
Tönend bewegt
Robert Wilson schließt in Mailand mit «L’incoronazione di Poppea» seinen Monteverdi-Zyklus ab; am Pult steht Rinaldo Alessandrini
Den Abgrund vor Augen
Kontrastprogramm des Royal Opera House in London: Jonas Kaufmann debütiert als Giordanos «Andrea Chénier» an Covent Garden, doch unter die Haut geht Monteverdis «Orfeo» in einer ehemaligen Lokhalle
Zur Sache, Schätzchen
Frivoles Raffinement, sprechende Musik: Antonio Cestis «L’Orontea» in Frankfurt am Main
Im Foucs
Ironisch verrüscht
William Christie und Robert Carsen verhelfen André Campras «Fêtes vénitiennes» an der Opéra Comique zu einem Triumph
Im Focus
Die Kunst des Innehaltens
Hartmut Haenchen und Lukas Hemleb vergegenwärtigen Glucks «Iphigénie en Tauride» in Genf als Kammerspiel unterdrückter Gefühle
Ganze Arbeit
Diana Damrau und Kirill Petrenko nehmen es genau mit Donizettis «Lucia di Lammermoor» an der Bayerischen Staatsoper. Die CD-Aufnahme der Sopranistin kann dagegen nicht bestehen
Die Nibelungen an einem Abend
Das Theater Erfurt macht sich für Ernest Reyers «Sigurd» stark – mit der jungen Musikdirektorin Joana Mallwitz, dem Regie führenden Intendanten Guy Montavon und einem starken Ensemble
Vorbei, nicht vergessen
Das Theater Osnabrück zeigt eine aufwändige, aber problematische Inszenierung von Manfred Gurlitts «Soldaten»
Magisch versponnen
Hermann Bäumer und Lydia Steier sorgen am Mainzer Staatstheater für die deutsche Erstaufführung von Pascal Dusapins «Perelà – Uomo di fumo»
Hören, Sehen, Lesen
Historische Camouflage
Philippe Jaroussky singt «Mélodies françaises» nach Gedichten von Paul Verlaine
Händel revisited
«Rodelinda» aus dem Hause Harnoncourt und ein Arien-Recital mit Alice Coote
Höhenfieber
Ein Belcanto-Tenor von hohen Graden: Lawrence Brownlee interpretiert Rossini
Lust auf Exotik
Vergessene Bühnenwerke von André-Ernest-Modeste Grétry, Antonio Sacchini und Charles-Simon Catel
CD des Monats
Vier Stunden, die wie im Fluge vergehen
Erstmals wurde Agostino Steffanis zauberhafte «Niobe» nahezu vollständig im Studio eingespielt
Hören, Sehen, Lesen
Licht, List und Zärtlichkeit
Neue Schumann-Alben mit Elisabeth Kulman und Sebastian Noack
Lob der Hausmusik
Christoph und Julian Prégardien singen Lieder von Silcher, Schubert, Schumann, Brahms, Zilcher und Bresgen
Dringlich, durchfühlt, klangsatt
Vier und fünf letzte Lieder von Strauss mit Anja Harteros und Anna Netrebko
Verbotene Liebe
Peter Eötvös’ «Love and Other Demons» aus Glyndebourne, Leonard Bernsteins «West Side Story» aus San Francisco
Existenzielles Hören
Das «Wüstenbuch» und Kammermusik des dirigierenden Komponisten Beat Furrer
Jedem Wagner seinen Heckel
Emil Heckels Nachlass gibt Einblick in die Arbeit des ersten Wagner-Verbandes
Das Geräusch, das denkt
Kritische Theorie, Ontologie, Digitalisierung: Bücher, Thesen und Kontroversen zur Musikphilosophie
Interview
Manche Kompromisse schmerzen
Als Privatperson nimmt ANKE VONDUNG sich nicht weiter wichtig. Sie spricht lieber durch das, was sie tut. Auf der Bühne und im Konzertsaal. Um aufzublühen, braucht sie den Kontakt zum Publikum. Von den Strapazen des Betriebs erholt sich die aus Speyer stammende Mezzosopranistin mit Lied-Projekten. Ein Gespräch über Glücksmomente, Hemmungen und die Bedeutung einer künstlerischen Mitte
Panorama
Für die Ohren, für die Augen
Mozart: La clemenza di Tito
Paris / Theâtre des Champs-Elysées
Mozart: Il re pastore
Paris / Théâtre du Châtele
Service
Magazin
Poesie auf Sägespänen
Marc Minkowski präsentiert zur Salzburger Mozartwoche die Kantate «Davide penitente» – mit einer Pferdechoreografie der Académie Équestre
Mal ehrlich...
Magazin
Produktive Distanz
Pierre Boulez zum Neunzigsten, Dieter Schnebel zum Fünfundachtzigsten – eine musiktheatralische Spurensuche
Steh still, Zeit!
Das Berliner Ultraschall Festival feiert Helmut Lachenmann und bringt «Sommertag» von Nikolaus Brass auf die Bühne
Gesang der Klangmaschinen
«Cantos de Sirena»: Das Luzerner Theater jubiliert mit einem Gesamtkunstwerk von La Fura dels Baus
Gewiefte Gestrigkeit
Die Scottish Opera wirbt für den schottischen Komponisten James MacMillan und seinen Opernerstling «Inés de Castro»
Bitte nicht zu laut
Einen Bühnenabschied hat er nicht gefeiert. Und ein letzter Auftritt als Haushofmeister in einer Genfer «Ariadne» wurde abgesagt, weil der Regisseur einen anderen wollte, erzählte WALDEMAR KMENTT lachend bei einem bislang unveröffentlichen Gespräch 2012 im Wiener Café «Tirolerhof». «Man muss in Würde aufhören können», sagte er. Er war einer der vielseitigsten, aber auch unterschätzten Tenöre der Nachkriegszeit. Am 21. Januar ist Waldemar Kmentt in seiner Heimatstadt Wien gestorben, knapp zwei Wochen vor seinem 86. Geburtstag
Theatervollblut
Ein Nachruf auf die große russische Mezzosopranistin Elena Obraszowa
Heisser Flirt
Die Komische Oper Berlin hält sich wieder mit Operetten locker
Auch Kannibalen sind bestechlich
Das Dortmunder Ensemble lässt sich mit einer Punkband ein und macht ordentlich Krach – frei nach Nestroy und Offenbach
Die französische Romantik lebt
Charles Gounods «Cinq-Mars» konzertant in München, Camille Saint-Saëns’ «Les Barbares» als Lese- und Hörstück
Apropos... Katzensprünge
Ihre Mutter wollte, dass sie was Vernünftiges macht, und das hieß: studieren. Also studierte LAYLA CLAIRE. Und zwar Gesang. Ließ sich an der Uni Montréal schulen, am Curtis Institute Philadelphia mit allen
Bühnenwassern waschen. James Levine entdeckte die kanadische Sopranistin in Tanglewood und holte sie ins Opernstudio der Met. Mittlerweile ist sie so viel unterwegs, dass sich für sie nicht einmal mehr eine eigene Wohnung lohnt.