
Opernwelt Juni 2015
Editorial
Im Focus
Hinreissend verschroben
René Jacobs macht sich an der Berliner Staatsoper für Telemanns «Emma und Eginhard» stark – hintergründig
inszeniert von Eva-Maria Höckmayr
Diese Frau muss weg
Christof Loy leuchtet am Grand Théâtre de Genève Cherubinis «Medea» aus; Alexandra Deshorties glüht in der Titelpartie
Kulturkampf in der Grauzone
Peter Konwitschny und Tomás Netopil verdichten, flankiert von einem Symposium, in Gent Halévys «La Juive»
Einsamkeiten
Tatjana Gürbaca in Oslo und David Hermann in Zürich sind sich bei Verdis «Traviata» einig: Auf Alfredo ist kein Verlass
Rasende Erwartung
Komische Oper Berlin: Barrie Kosky deutet Schönbergs «Moses und Aron» mit Beckett, Vladimir Jurowski entfesselt die explosive Klanglichkeit der Partitur
Die Weichen sind gestellt
Der Maggio Musicale in Florenz erfindet sich neu. Das muss er auch, denn Italiens ältestes und
renommiertestes Festival war pleite und künstlerisch ausgebrannt. Nun sorgt ein frisches Leitungsteam für Hoffnung. Und im neuen Haus kann man endlich Oper spielen – wenn keine Streiks angesagt sind
Hören, Sehen, Lesen
Stürmen und schmachten
Neue Barock-Recitals mit Nuria Rial, Sunhae Im, Ann Hallenberg und Blandine Staskiewicz
Auf dem Drahtseil
Christiane Karg versetzt sich mit ihrem neuen Album in Ausnahmezustände
Warum? Wohin?
Wolfgang Holzmair, Siwoung Song, Mark Padmore und Pavol Breslik singen deutsche Lieder von Gluck bis Hugo Wolf
Kino, Kammerspiel, Klischees
Verdi-Theater: Produktionen aus Novara, Brüssel, Salzburg und Zürich auf DVD
CD des Monats
Delfter Eulen
Christianne Stotijn kombiniert Rares und Preziöses in einem außergewöhnlichen Programm
Hören, Sehen, Lesen
Unvergleichlich
Magda Oliveros Adriana Lecouvreur in einem Live-Mitschnitt aus Edinburgh
Nobel und selbstkritisch
Der Dirigent Hermann Levi in seinen Briefen
Die Gegenwart des Vergänglichen
Peter Gülke sinniert über Wesentliches – und spannt einen Bogen von Dufay bis Ruzicka
Auf halbem Wege
Michael Hampes Opernschule
Interview
Der innere Kompass
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen, meinte schon Goethe. Felicity Palmer hat es so gehalten: Jahrelang war sie im falschen Fach unterwegs, kämpfte sich durch große Krisen. Dann nahm sie das Ruder selbst in die Hand. Ein Gespräch über höfliche Stimmen, gefährliche Lehrer und die Bedeutung des Liedgesangs für die Oper
Panorama
Wenn es Ihnen so scheint!
Mozart: Le nozze di Figaro
Gassmann: Gli uccelatori
Wien / Theater an der Wien
Reportage
«It's all good!»
Die Goldsucher in den Rockies hatten nichts im Kopf als Schnaps, Sex und Schießereien? Von wegen – sie bauten Opernhäuser! In Central City zum Beispiel. Zwar hatte die Stadt zwischenzeitlich weniger Einwohner als das Theater Plätze, und gehandelt wird heute mit Jetons statt Nuggets. Aber Oper gibt’s noch immer. Eine Lektion in Überlebenskunst
Service
Magazin
Hauptsache authentisch
Die Technik dient der Botschaft, nicht umgekehrt, findet die Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager: Den Hörer als Mensch zu berühren, darauf kommt es an. Das will sie auch ihren Schülern bei der Sommeroper Bamberg vermitteln
Eine Frage der Ähre
Mit «Saul og David» von Carl Nielsen wird in Kopenhagen der 150. Geburtstag eines dänischen Nationalheiligen begangen
Monsterjagd
Jonathan Dove hat für die Berliner Philharmoniker, das London Symphony Orchestra und das Festival Aix-en-Provence eine Community-Oper geschrieben. Uraufgeführt wird «Was lauert da im Labyrinth?» am 20. Juni in Berlin, insgesamt musizieren in den drei Städten rund 1000 Amateure unter Simon Rattle
Karneval der Stereotype
Die Birmingham Opera Company zieht Tippetts «The Ice Break» als Mitmachoper auf
Mitten aus dem Leben
Seit fünf Jahren gibt es das «Umculo»-Festival: Musiktheaterprojekte für Jugendliche aus den Elendsvierteln Kapstadts
Schöne Bescherung
Die Kammeroper Schloss Rheinsberg geht in ihre 25. Spielzeit
Wir hören voneinander!
Calixto Bieito erzählt «Così fan tutte» neu und taucht Mozart in französisches Noir
Apropos... Prospero
Beinahe wäre er Schauspieler geworden. Da passt es gut, dass ADRIAN ERÖD als Prospero an der Wiener Staatsoper nun in «The Tempest» zu erleben ist, der Shakespeare-Oper von Thomas Adès (Premiere am 19. Juni). Der 45-jährige Bariton kennt die Rolle: Er hat sie bereits in Frankfurt gesungen