Opernwelt Juli 2009
Editorial
Im Focus
Wandererfantasie
Hans Werner Henzes «L’Upupa oder der Triumph der Sohnesliebe», kongenial inszeniert von Nikolaus Lehnhoff in Dresden
Schönheitstrunken gegen die Wand
Wolfgang Rihms «Proserpina» als Uraufführung bei den Schwetzinger Festspielen
L'art pour l'art
Pirouetten im Designer-Wald: «Der Freischütz» im Festspielhaus Baden-Baden, gestaltet von Robert Wilson, dirigiert von Thomas Hengelbrock
Laokoon in Zeitlupe
Warum auch die zweite Etappe des neuen «Ring» in Essen fulminant gelingt
Quadratur des Kreises
Alban Bergs «Lulu» an Covent Garden, dirigiert von Antonio Pappano, inszeniert von Christof Loy
Heikle Beziehungen
Händel-Premieren bei den Festspielen in Halle und Göttingen sowie in Budapest und Stuttgart
Drängende Gefühle?
Doris Dörrie und Nicholas McGegan vertändeln in Göttingen «Admeto»
Liebeskrank im Kleinflugzeug
Balázs Kovalik inszeniert an der Staatsoper in Budapest Händels «Xerxes»
Horror vacui
Fluchtbewegungen mit «Teseo» und «Ezio» in Stuttgart und Schwetzingen
Interview
Krise als Chance
Heldentenor – das ist sein Fach. Ein Fach, das er lyrisch versteht. Der kanadische Tenor Ben Heppner hat seine Rollen immer bewusst gewählt, sich keine zugunsten einer glatten Karriere aufschwatzen lassen. Damit ist er gut gefahren. Doch dann kam ein Moment, an dem plötzlich alles auf der Kippe stand.
Medien/CDs
Totale Verunsicherung, diebisches Vergnügen
Endlich: Die Vivaldi-Edition verhilft «La fida ninfa» zu ihrem Recht
Medien/DVDs
Von Goldoni inspiriert
Zwei Opern zeigen den Dichter als Textlieferanten und Bühnenfigur. Mosca: Signor Goldoni und Martin y Soler: Il burbero di buon cuore
Medien/CDs
Höllenpolka
Gerd Albrecht setzt seine Dvorák-Reihe bei Orfeo mit der «Teufelskäthe» fort
Referenzaufnahme
Valery Gergiev legt auf dem Label des Mariinsky Theaters Schostakowitschs «Nase» vor
Mitten im Geschehen
Aribert Reimanns «Lear» als Mitschnitt aus der Oper Frankfurt
Ausverkauf
Kurioses Potpourri statt kritischer Epochenschau: EMI hat sich von der Ursprungsidee seiner Anthologie «The Record of Singing» vollends verabschiedet
Star im Ensemble
Wiener Live-Aufnahmen mit dem Tenor Waldemar Kmentt
Schwerpunkt
Lasst mich den Löwen spielen!
Menuhin hat es getan, Barenboim hat es getan, Harnoncourt hat es getan. Aber auch weniger bekannte Instrumentalisten geben immer häufiger den Takt vor. Warum sich (Orchester-)Musiker entscheiden, Dirigent zu werden.
Jedes Wort muss sitzen
Karl-Heinz Steffens war Solo-Klarinettist der Berliner Philharmoniker. Nebenbei griff er immer wieder zum Taktstock. Seit einem Jahr ist er Generalmusikdirektor der Staatskapelle Halle. (Selbst-)Auskünfte zu einer nicht ganz gewöhnlichen Musikerkarriere.
Panorama
Schöne Bescherung
Haydns „Orlando Paladino” in Berlin
Entführung aus dem Fundus
Spohrs „Alchymist“ in Braunschweig
Spröder Sprechgesang
Ruzickas „Celan“ in Bremen
Drommetenrot
Verdis „Macbeth“ in Brünn
Liebe im Kopf
Defoorts „House of the Sleeping Beauties“ in Brüssel
So ist es! - Ist es so?
Mozart/Calvinos „Zaïde“ in A Coruña
Jede Note in Blut getaucht
Janáceks „Aus einem Totenhaus“ in Düsseldorf
Im Auftrag Seiner Majestät
Boitos „Mefistofele” in Erfurt
Auf der Kippe
De Fallas „La vida breve“ in Freiburg
Kreuzstich und Ironie
Verdis „Falstaff” in Glyndebourne
Die Mischung macht's
Kurka: Der brave Soldat Schwejk, Halle
Tanz am Abgrund
Glucks "Iphigenie en Tauride" in Hamburg
Reisebilder
Dupont: Antar / Febel: Triptychon, Kiel
Tod und Tristesse
Bizet: Carmen / Bach: Ich habe genug / Chatzopoulou: Clara S., Leipzig
Karikatur und Tragik
Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mensk in Linz
Tragische Fallhöhe
Leoncavallo: La Bohéme in Luzern
Ideendrama
Pizzetti: Assassinio nella cattedrale in Mailand
Herzenssachen, surreal
Massenet: Werther in Strassburg
Apocalypse now
Wagner: Siegfried in Washington
Service
Magazin
Energie und Bewegung
Renzo Piano hat für Athen eine neue Oper entworfen – 2015 soll sie eröffnet werden
Mit dem Leben spielen
Moritz Eggert erinnert mit seiner Oper «Linkerhand» an die DDR-Autorin Brigitte Reimann
Ein Patriarch tritt ab
Am Anhaltischen Theater Dessau endet nach 18 Jahren die Ära von Johannes Felsenstein
Dirigenten sind die konservativsten Leute, die ich kenne
Im nächsten Leben würde sie aber doch gern mal vor ein Orchester treten: ein Gespräch mit der Mezzosopranistin, Regisseurin und Intendantin Brigitte Fassbaender, die in diesem Monat ihren siebzigsten Geburtstag feiert.
Unterwegs auf Nebenwegen
Seit mehr als zwei Jahrzehnten bereichert die Washington Concert Opera den amerikanischen Opernalltag mit einem Repertoire jenseits des Mainstreams
Jedermann im Medienzirkus
«Helges Leben» von Mark Moebius und Karola Obermüller in Bielefeld uraufgeführt
Orpheus Britannicus
Ein Albumblatt für Alfred Deller, der vor dreißig Jahren starb.
Apropos ... Theodora
Höhen und Tiefen des Sängerlebens hat Bejun Mehta früh kennen gelernt. 15 Jahre dauerte es, bis der ehedem gefeierte Knabensopran nach seinem Stimmbruch ein Comeback als Countertenor feiern konnte. Heute gehört der 41-jährige Mehta zu den weltweit gefragten Vertretern seines Fachs – mit einem Repertoire, das von der Barockoper über das romantische Lied bis zu zeitgenössischer Musik reicht. In der Eröffnungsproduktion der Salzburger Festspiele singt er den Didymus in Händels spätem Oratorium «Theodora».