Opernwelt Juli 2006
Editorial
Im Focus
Ein paar Kleinigkeiten
Stephan Mösch über die «Lohengrin»-Premiere von Kent Nagano und Nikolaus Lehnhoff in Baden-Baden, dazu ein Gespräch mit dem Intendanten Andreas Mölich-Zebhauser
Künstler und Publikum auf Händen tragen
Andreas Mölich-Zebhauser, Intendant des Festspielhauses Baden-Baden, erklärt, wie man Oper privatwirtschaftlich zum Ereignis macht
Das «schöne, wilde Tier» – der Mann
Sven-Eric Bechtolf und Franz Welser-Möst mit «Don Giovanni» in Zürich
Geliehene Sprachen
Schlag nach bei Shakespeare: Lombardis «Prospero» in Nürnberg und Oehrings «Unsichtbar Land» in Basel
Alle Menschen werden Brüder. Oder auch nicht.
Gerhard Persché über Mozart- und Purcell-Premieren bei den Wiener Festwochen
Existenziell ist nicht genug
Hersants «Schwarzer Mönch» in Leipzig, Heggies «Dead Man Walking» und Mayers «Passage» in Dresden
Flachrelief und Improvisation
Gerhard Rohde über die jüngsten Premieren von Verdis «Simon Boccanegra» in Amsterdam und Paris
Zwischen Chip und Skriptorium
Die zehnte Münchener Biennale
Magazin
Don Quichote in mannigfacher Gestalt
Das erfüllte Leben eines Utopisten - Hans Werner Henze zum Achtzigsten
Kleinmeistersinger
Berlins Volksbühnenchef Frank Castorf beschäftigt sich mit Wagner
Klingende Liebeskasuistik
Zur konzertanten Uraufführung von Gérard Pessons «Pastorale» in Stuttgart
Chinesische Kontraste
Das Beijing Jingjiu Theater zeigt in Berlin eine weihevolle Hommage an die Peking-Oper-Legende Mei Lanfang, bei der komponierenden Performerin Liu Sola mutiert die Kulturrevolutionärin und Mao-Witwe Jiang Qing zur postmodernen Kunstfigur
Vergessener Ritter
Cervantes macht’s möglich: In Spanien wird eine Don-Quichotte-Oper von Manuel García, dem berühmten Gesangspädagogen, reaktiviert
«Ich bin ein dramatisch denkender Musiker»
Thomas Hengelbrock über die Belastbarkeit des Jubilars Mozart und das Ende aufführungsästhetischer Grabenkämpfe
Banalität des Bösen
«Don Giovanni», dirigiert und inszeniert von Thomas Hengelbrock, und die Uraufführung von Simon Wills «The Secret Agent» in Feldkirch
Service
Magazin
Sinn fürs Machbare
Lauter Erstaufführungen: Die Berliner Kammeroper wird fünfundzwanzig
Interview
«Leicht muss man sein»
Christian Thielemann über historische Aufführungspraxis, die Aura des Dirigenten, Type-Casting und seine Schwäche für die Operette
Thema
Gefährdetes Trio
Seit mehr als fünfzehn Jahren wird in Berlin die Frage diskutiert, ob die hochverschuldete Stadt sich auf Dauer drei Opernhäuser leisten könne. Knapp siebzehn Millionen Euro müssen Deutsche Oper, Komische Oper und Staatsoper bis 2009 einsparen – das hat die Politik beschlossen. Die vor zweieinhalb Jahren installierte «Stiftung Oper in Berlin», unter deren Dach die drei Opern, das Staatsballett und ein Servicebetrieb zusammengefasst wurden, soll diese Sparauflage umsetzen, ohne die künstlerische
Unabhängigkeit der einzelnen Mitglieder zu tangieren. Ein Ziel, das unmöglich erreicht werden kann, rechnet Stiftungsdirektor Michael Schindhelm vor.Wer freilich nur die Krise in der deutschen Kapitale betrachtet, verkennt, dass es auch andere Metropolen gibt, die mehr als ein Opernhaus bieten. Wie funktioniert das Opernleben in London, Moskau, New York, Paris und Wien? Wie wird es finanziert? Was lässt sich vergleichen, was nicht? Im Folgenden unternehmen wir eine tour d’horizon, bei der es nicht zuletzt um die Voraussetzungen künstlerischer Arbeit geht. Eine Betrachtung und ein Interview zu den ungeklärten Berliner Verhältnissen bilden den Ausgangspunkt unseres Themas.
Die große Ernüchterung
In der Schuldenfalle: ein Gespräch mit Michael Schindhelm, Direktor der Stiftung Oper in Berlin
Frostige Perspektiven
Wien leistet sich drei Opernhäuser. Wird eins davon zu Tode gespart?
Stadt und Land
Paris hat eigentlich fünf Opernhäuser: Zwei davon bilden zusammen den größten Opernbetrieb der Welt.
Kabalen und Liebe
Zur Situation des Royal Opera House und der English National Opera in London
In Zukunft wird alles anders
In New York stehen die beiden Opernhäuser am selben Platz
Fünfzackiger Stern
Die Moskauer Opernlandschaft bietet nicht nur das Flaggschiff Bolschoi Theater
Panorama
Kurz berichtet
Salieri: Axur, König von Hormus
Augsburg
Händel: Ariodante
Barcelona
Händel: Poro
Göttingen
Mozart: Don Giovanni
Innsbruck
Goldmark: Die Königin von Saba
Magdeburg
Verdi: Don Carlo
Pforzheim
Verdi: Aida
Zürich
CDs
Schlitzohr Haydn
Nikolaus Harnoncourt hat Joseph Haydns «Orlando Paladino» eingespielt
Münchner Barbiere
Eine neue und zwei historische Aufnahmen im Vergleich
DVDs
CDs
Napoleonische Propaganda
Cherubinis Tragédie lyrique «Les Abencérages» und das Jugendwerk «Lo sposo di tre e marito di nessuna»
Verdi-Dämmerung in Parma
Dynamic dokumentiert «Ernani» live aus dem Teatro Regio
DVDs
Modellhafte Interpretationen
Pierre Audis Amsterdamer Monteverdi-Zyklus auf DVD
Service
Retrospektive
Der Welt schwärzester Bass
Ehemalige Weggefährten erinnern sich an Gottlob Frick