Opernwelt Januar 2010
Editorial
Im Focus
Der Mensch ist das Maß der Dinge
Akkordschreie und rhythmische Energie: Aribert Reimanns «Lear» an der Komischen Oper Berlin, inszeniert von Hans Neuenfels, dirigiert von Carl St. Clair
Bücher
Im Focus
Wüst und leer
Peter Konwitschny inszeniert inszeniert in Amsterdam zum ersten Mal Strauss’ «Salome»; am Pult steht Stefan Soltesz
Schlicht und ergreifend
Eva-Maria Westbroek ist Minnie in Nikolaus Lehnhoffs grandios augenzwinkernder Inszenierung von «La fanciulla del West»
Concordia discors
Henzes «Der Prinz von Homburg» im Theater an der Wien, inszeniert von Christof Loy und dirigiert von Marc Albrecht
Neuer Stern am Operettenhimmel
Das Einfache kann das Schwerste sein: Wie das Grand Théâtre in Genf und das Theater Bielefeld für Chabriers «L’Étoile» werben
Interview
Raus aus dem Drama
Die Lulu habe sie von Anfang an in sich gespürt, sagt Marlis Petersen. Bald wird sie die Rolle an der Met singen und spielen, wenige Wochen nach der Medea in Aribert Reimanns gleichnamiger neuer Oper an der Wiener Staatsoper. Aber auch mit Mozarts Königin der Nacht und Pamina, Strauss’ Zerbinetta, Massenets Thaïs oder zuletzt Haydns Angelica fühlt(e) sich Marlis Petersen wohl. Weil sie weiß, was sie tut und wann es Zeit für eine Auszeit ist.
Medien / CDs
Europa in Amerika
Nikolaus Harnoncourt entdeckt Gershwins «Porgy and Bess»; Bernsteins «West Side Story» kommt in der Originalbesetzung auf CD, Michael Daughertys «Jackie O» auf DVD heraus
Medien / DVDs
Respektabel
Anna Netrebkos New Yorker Lucia auf DVD
Medien / CDs
Späte Liebe
Anne Sofie von Otter entdeckt in «Ombre de mon amant» die französische Barockoper
Medien / DVDs
Ehrenrettung
Puccinis «Edgar» aus Turin und Alfanos «Cyrano de Bergerac» mit Plácido Domingo auf DVD
Medien / CDs
Ein Blick in die Werkstatt
«Puccini Ritrovato» mit Violeta Urmana und Plácido Domingo
Lehár bläst ins Wunderhorn
Ulf Schirmer gräbt seine sagenumwobene Goethe-Operette «Friederike» aus
Aus dem Geist Offenbachs
Im Fadenkreuz des 20. Jahrhunderts: unbekannte Bühnenwerke von und eine Biografie über Ralph Benatzky
Medien / Bücher
Dichterlieben
Norbert Miller rückt Goethes Beziehungen zu Musik und Musikern seiner Zeit ins Licht
Erlaubt ist, was mir gefällt
Alex Ross durchmisst die Musik des 20. Jahrhunderts
Gefühl und Kalkül
Kontrastprogramm: biografische Porträts der Dirigenten Leopold Stokowski und Georges Prêtre
In der Falle
Roberto Alagna schreibt seine Autobiografie – und scheitert
Reportage
Reise ins Licht
Wladiwostok, die russische Hafenstadt am Pazifik, war jahrzehntelang militärisches Sperrgebiet. Bis zur chinesischen Grenze sind es gerade mal 50 Kilometer. Kulturell zeigte die Kompassnadel indes immer nach Europa. Jetzt stemmten lokale Musiker und Nachwuchssänger – mit Unterstützung aus Deutschland – am städtischen Theater Mozarts «Zauberflöte». Eindrücke von einer Opernexkursion nach Fernost
Panorama
Keine Hoffnung, nirgends
Basel, Janácek: Aus einem Totenhaus
Banken, Börsen, Bühnen
Berlin, Staatsoper unter den Linden, Strauß: Die Fledermaus
Feier mit Atomrakete
Bremen, Tschaikowsky: Eugen Onegin
Ecce homo
Budapest, Sári: Sonnenfinsternis
Griff zum Welttheater
Erfurt, Ching: Das Waisenkind
Multikultureller Zauber
Florenz, Janácek: Das schlaue Füchslein
Traumspiel
Frankfurt, Korngold: Die tote Stadt
Marionetten nach Bagdad
Freiburg, Weber: Oberon
Brüten und Wüten
Gera, Weinberger: Wallenstein
Alles im Fluss
Hannover, Wagner: Das Rheingold
Melancholie des Verfalls
Köln, Verdi: La traviata
Unter Wert
London, Royal Opera House Covent Garden, Tschaikowsky: Die Pantöffelchen
Späte Rehabilitierung
Moskau, Bolschoi Theater, Berg: Wozzeck
Steinerne Tränen
Potsdam, Glass, The Fall of the House of Usher
Ritual und Realismus
Sankt Petersburg, Strauss: Die Frau ohne Schatten
Systemausfall
Valencia, Berlioz: Les Troyens
Ganz oben
Weimar, Verdi: Rigoletto / Caldara: Der Menschenfeind
Schuld und Sühne
Wiesbaden, Schumann: Das Paradies und die Peri
Der Pirat - ein Dichter
Zürich, Verdi: Il corsaro
Service
Retrospektive
«Ich bin ein singender Sprecher»
Das Handwerk habe er beim lieben Gott und bei Dietrich Fischer-Dieskau gelernt, die Tür zur internationalen Karriere sei von Zubin Mehta und Pierre Boulez aufgestoßen worden, erzählt Siegmund Nimsgern im «Opernwelt»-Gespräch. Mit Wagner und Verdi als Fixsternen reiste der aus dem Saarland stammende und bis heute dort lebende Bariton um die Welt. Am 14. Januar feiert Siegmund Nimsgern seinen 70. Geburtstag.
Magazin
Eiche weiche, Buche suche, Linde finde!
Wie das Schiller-Theater zum Ausweichquartier der Berliner Staatsoper umgebaut wird
Bescheiden, bodenständig, bezaubernd
Sie setzte Maßstäbe und war doch nie ein Star: Die schwedische Sopanistin Elisabeth Söderström ist tot
Vom Ohrensehen und Augenhören
Das Festival «Wien Modern» und eine Ausstellung im Linzer Museum Lentos widmen sich den Beziehungen von Ton und Bild
In Schönheit zweifeln
Philippe Jaroussky setzt sich für Johann Christian Bach ein – auf CD und im Konzert
Warten auf die Handlung
Georg Kreisler, Grandseigneur des Wiener Chansons, hat wieder eine Oper geschrieben: «Das Aquarium oder Die Stimme der Vernunft» ist Spät- und Frühwerk zugleich
Einer von acht
Sängerstreit auf dem Luxusdampfer: Wie beim ersten «Stella Maris» Wettbewerb die Besten ermittelt wurden
Noch ist die Krise nicht überwunden
Nach einjähriger Zwangspause nahm die New York City Opera mit Hugo Weisgalls «Esther» und Mozarts «Don Giovanni» den Spielbetrieb wieder auf
Apropos ... Karneval
Wer im Januar und Februar auf den Spielplan des Kölner Opernhauses schaut, findet dort gut vier Wochen lang nur einen einzigen Titel: «Cäcilia Wolkenburg» nennt sich die Spielvereinigung des Kölner Männergesangsvereins, die dort jedes Jahr ein neues Divertissement zum Besten gibt – ein Musiktheater der ganz besonderen Art, wie der Vorsitzende von «Cäcilia Wolkenburg», Klaus Michael Koch (l.), erklärt. Premiere des neuen Stücks ist am 17. Januar, die letzte Vorstellung, wie in jedem Jahr, am Faschingsdienstag.