Opernwelt Dezember 2009
Editorial
Im Focus
Bunte Endzeit
Stefan Herheim inszeniert den «Rosenkavalier» in Stuttgart als überquellendes, anspielungsreiches Traumtheater
Mut und Blut
Intelligentes Reality-TV: Sandra Leupold verknüpft in Frankfurt Puccinis Erstling «Le Villi» mit Franco Leonis Verismo-Nachschlag «L’oracolo»
Kleiner Mann, was nun?
In Hamburg und Essen schreitet die Arbeit am «Ring» fort. Doch weder Simone Young und Claus Guth noch
Stefan Soltesz und Anselm Weber verleihen dem «Siegfried» wirklich Format
Exotik des Bösen
«Amadis des Gaules» von Johann Christian Bach am Mannheimer Nationaltheater
CDs
«Bellißima»
Gian Francesco de Majos «Alessandro» aus Mannheim auf CD
Im Focus
Onore e patria
Versuch über Rossini: René Jacobs dirigiert «Tancredi» im Theater an der Wien
Milde, Liebe, Vergeben
Plácido Domingo gibt an der Berliner Staatsoper sein Rollendebüt als Simon Boccanegra
Made in Sweden
Der erste Birgit-Nilsson-Preis geht in Stockholm an Plácido Domingo. Die Königliche Oper versucht, mit «Xerxes» das Barockrepertoire zu erobern, und die Folkoperan übersetzt Bizets «Perlenfischer» in packendes Musiktheater
Pappano in Rom
Späte Heimkehr
Antonio Pappano hat immer zwischen den Welten gelebt: italienische Eltern, in London geboren, in den USA aufgewachsen. Karrierestationen in Deutschland, Norwegen und Belgien. Derzeit Music Director des Royal Opera House in London und Direttore des Orchesters der Accademia di Santa Cecilia in Rom.
Ein Gespräch über multiple Identitäten, Unterschiede zwischen Konzert- und Opernorchestern und über Beethoven in der Hauptstadt des Katholizismus.
Medien | CDs
Pappano in Rom
Im Bauch der Riesenlauten
Die Accademia Nazionale di Santa Cecilia gehört zu den ältesten Musikinstitutionen der Welt. Seit sechs Jahren residiert sie in dem von Renzo Piano entworfenen Parco della Musica
Medien | CDs
Die Virtuosin aus Kansas
Joyce DiDonato folgt Isabella Colbrans Spuren
Heldengeschichten
Robust, energisch, süffig: Jonas Kaufmann singt Schuberts «Die schöne Müllerin»
Spannschuss ins Lattenkreuz
Marcelo Álvarez präsentiert ein Verdi-Potpourri, Fabio Armiliato eines mit Puccini-Arien
Aus England und Frankreich
Recitals mit Werken von Britten, Weill, Martinu sowie Duparc, Fauré, Gounod, Hahn, Ibert, Ravel und Poulenc
Bärendienst
Nicht alles, was auf der Bühne funktioniert, klingt auch auf CD gut: Händels «Teseo» aus Stuttgart
Divendrama im Akkord
Opera Rara bringt die erste Studioaufnahme von Donizettis «Parisina» heraus
Ensemblekultur anno 1960
Aus dem Kölner Opernarchiv: «Don Giovanni» unter Wolfgang Sawallisch
Medien | DVDs
Frischer Wind aus Moskau
Dmitri Tcherniakovs für das Bolschoi Theater produzierter «Eugen Onegin» sticht auch im DVD-Format mühelos eine Wiener «Pique Dame» in Starbesetzung aus
Medien | CDs
Klangschatten
Kaija Saariahos «L’Amour de loin» unter Kent Nagano auf CD
Medien | Bücher
Triumph und Tragik
Die Witwe von George London erinnert an einen begnadeten und gnadenlos geschlagenen Sänger
Für alle und für keinen
Ingo Metzmacher verhebt sich mit seinem Opernbuch
Ein Stück für Kenner
Alles über Verdis «Simon Boccanegra»
Interview
«Man ist selbst die Stimme»
Véronique Gens über den Weg von Lully zu Wagner, über die Arbeit mit William Christie und die Frage der sängerischen Intelligenz
Medien | CDs
Panorama
In der Luft
Aachen, Debussy: Pelléas et Mélisande
Schlank, wendig, mit Substanz
Augsburg, Verdi: Don Carlos
Fahrräder und ein schwebendes Vogelnest
Bremen, Zemlinsky: Eine florentinische Tragödie/Der Zwerg
Der Tod und das Mädchen
Cottbus, Gounod: Roméo et Juliette
Liebe ist eine Möglichkeit
Leipzig, Nono: Al gran sole carico d’amore
Mittendrin
Lissabon, Wagner: Götterdämmerung
Vom Schlag getroffen
München, Bayerische Staatsoper, Mozart: Don Giovanni
Die Erde hat ihn wieder
Nürnberg, Wagner: Tannhäuser
Todesvogel wider Willen
St. Gallen, Mayr: Medea in Corinto
Verkanntes Meisterwerk
Straßburg, Charpentier: Louise
Kulinarik down under
Sydney, Britten: Peter Grimes / Mozart: Così fan tutte
Wenig Mehrwert
Wexford, Festival Opera, Chabrier: Une Éducation manquée / Rossini: La cambiale di matrimonio / Donizetti: Maria Padilla
Musikalische Sternstunde
Wien, Staatsoper, Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk
Service
Magazin
Konkurrenz für den Platzhirsch
Im frisch aufpolierten Michailowsky Theater in St. Petersburg weht frischer Opernwind
Fordern und gefordert werden
Kontinuierliche Ensemblearbeit – das ist für Stefan Blunier das Wichtigste. Deshalb hat sich der Bonner Generalmusikdirektor langfristig an sein Haus gebunden. Und erzielt dort erstaunliche Ergebnisse – zuletzt mit Wagners «Tannhäuser»
Fernost triumphiert
Die koreanische Sopranistin Eunju Kwon gewinnt den Gesangswettbewerb der Bertelsmann Stiftung
Auf dem Weg nach oben
Graeme Jenkins eröffnet mit Verdis «Otello» das Winspear Opera House, die neue Spielstätte der Dallas Opera
Im Westen ein bisschen Neues
Auch die San Francisco Opera muss sparen: Nicola Luisotti gibt mit einem «Trovatore» aus der Met seinen Einstand als Musikchef, Cornelius Meister mit einer «Entführung» zwischen Rokoko und Jugendstil sein US-Debüt
Apropos ... Händel
Mit Oper hat Max Emanuel Cencic früh angefangen: Schon als Sechsjähriger sang er im kroatischen Fernsehen Mozarts «Königin der Nacht». Den hohen Tönen ist er auch über den Stimmbruch hinaus treu geblieben: erst als Sopranist, seit 2001 als Countertenor. In der Neuinszenierung von Händels «Giulio Cesare» an der Dresdner Semperoper hat er ab dem 13. Dezember Gelegenheit, seine klangvolle Stimme und sein Schauspieltalent zu zeigen. In der Inszenierung von Jens-Daniel Herzog übernimmt er den Part des fiesen Pharao Tolomeo.
Abschied
Rolf Julius
Kurz vor seinem 72. Geburtstag ist am 25. Januar Rolf Julius verstorben.