Opernwelt April 2005
Editorial
Im Focus
Parnass und Paradies
Norwegen feiert sich selbst. Vor hundert Jahren wurde die Union mit Schweden aufgelöst. Die Uraufführung zum Thema liefert die älteste Opernkompanie des Landes in Kristiansund. In Oslo schürt derweil Stefan Herheim mit einem brillanten «Giulio Cesare» die Vorfreude auf das neue Opernhaus, das 2008 eröffnet werden soll.
Der Schwierige
Im Zentrum des Repertoires angekommen, aber kaum zu greifen: Leos Janácek in Kassel, Hannover und Berlin
Ausgekühlte Tradition
Hundert Jahre nach der Uraufführung setzt die Dresdner Semperoper eine Neuproduktion der «Salome» an.
Peter Mussbach und Kent Nagano sind dafür verantwortlich.
Am Abgrund der Pubertät
Wagners Frühwerk «Die Feen» in Kaiserslautern und Würzburg.
Doppel ohne Substanz
Sasha Waltz inszeniert mit Purcells «Dido and Aeneas» ihre erste Oper, René Jacobs setzt mit «Ulisse» den Monteverdi-Zyklus der Berliner Staatsoper fort
Sehnsucht nach Europa
Zagrebs Nationaltheater sucht den Anschluss an die internationale Opernszene und schafft sich damit Feinde im eigenen Land
Magazin
«Verrückte Stimme»
Zum Tod des Baritons Josef Metternich
Gottes Wort und Henry Ford
Das 13. Kurt-Weill-Fest in Dessau
Ein Theaterleben
Zum Tod des Intendanten Claus Leininger
Im Müll verloren
Das Opernhaus Erfurt gibt Humperdincks «Hänsel und Gretel» einmal für Kinder und einmal nur für Erwachsene
Tschaikowsky, spannend wie ein Thriller
Zu «Pique Dame» in Klagenfurt und dem Dauerclinch des Intendanten mit Jörg Haider
Nie war Theater so kostbar wie heute
Der Klagenfurter Intendant Dietmar Pflegerl im Gespräch
Opus magnum
Helmut Kirchmeyers Kommentiertes Verzeichnis der Werke und Werkausgaben Strawinskys
Management von Finanzkrisen
David Ranans Dissertation «In Search of a Magic Flute»
«Wir sind da, um kreativ zu sein»
Hans Werner Henze im Briefwechsel mit Ingeborg Bachmann
Lust auf Oper
Die CD-Reihe «Opera explained» von Naxos
Oper mit Variationen
Eine Würzburger Tagung zur Bearbeitungspraxis der Oper
Thema
Dem Publikum entgeg(n)en
Die Weimarer Republik gilt besonders in der Kunst als Zeit des Auf- und Umbruchs. Kreneks «Jonny spielt auf» und Max Brands «Maschinist Hopkins» sorgten für Sensationen auf den Opernbühnen. Richard Strauss schwenkte mit «Intermezzo» auf eine neue Richtung ein, die sich auch bei Schönberg und Hindemith findet. Kurt Weill versuchte, das Genre auf seine Weise zu erkunden und neu zu definieren. Was von den alten Reizen ist geblieben? Wo steckt die wirkliche Innovation? Welche Opern der zwanziger Jahre lohnen eine Wiederbelebung? Michael Heinemann, Musikschriftsteller und Musikwissenschaftler, liefert im Essay unseres Themas einen Überblick über das Musiktheater eines komplexen Jahrzehnts.
Porträt
Der Schritt vom Wege
Für Entdeckungen ist Maria Bayo immer zu haben. Derzeit gastiert sie in Hasses «Cleofide» an der Dresdner Semperoper, das Genre der spanischen Barock-Zarzuela hat sie wieder entdeckt und mit ihrer Aufnahme von Traëttas «Antigona» Furore gemacht. Doch das Repertoire der spanischen Sopranistin reicht von Cavalli bis zu Debussy, Puccini und Halffter. Mit seltener Offenheit spricht sie über Mechanismen des Sängermarktes, über den Verfall von Qualität und den Spaß am Forschen.
Panorama
Liebestod à la greque
Athen, Carrer: Marathon Salamis
Pflegefall
Frankfurt, Gounod: Faust
Helle Kläge - düstere Bilder
Genf, Wagner: Tristan und Isolde
In der Popkultur von heute
Hamburg, Händel: Giulio Cesare
Petit Guignol
Karlsruhe, Händel-Festspiele, Händel: Almira
Countdown der Rache
Kopenhagen, Strauss: Elektra
Turbulentes Spiel
Lyon, Chabrier: Le Roi malgré lui
Gib dem Affen Zucker
München, Bayerische Staatsoper, Verdi: Rigoletto
Der Abend der Garanca
Wien, Staatsoper, Massenet: Werther
Griechische Passion
Wiesbaden, Bach: Johannes-Passion
Reich der Sinne
Zürich, Monteverdi: L’incoronazione di Poppea
Kurz berichtet
Britten: Albert Herring
Berlin
Lortzing: Der Waffenschmied
München, Staatstheater am Gärtnerplatz
Puccini: Madama Butterfly
Nürnberg
Tschaikowsky: Pique Dame
Oldenburg
Händel: Flavio, Re de' Longobardi
Rudolstadt
Strauss: Arabella
Saarbrücken
Platten
Schubert & Co.
Neue Aufnahmen der «Winterreise», Recitals mit Werken der Schumanns und Johannes Brahms’ sowie
interessante slawische Lied-CDs
Opera distinguished
Drei neue Folgen der Reihe «Opera in English»
Aus dem Fundus der Spätromantik
Rachmaninows «Geiziger Ritter» bei Chandos
Opulenter Luxus
«Die tote Stadt» aus Salzburg
Glück, das mir verblieb...
Leonard Slatkin setzt sich für Barbers «Vanessa» ein
Entdeckerlust
Kálmáns «Zigeunerprimas» in einer gelungenen Einspielung aus München
Chanson d'amour
Frankreich pflegt sein Operettenerbe
Das Schöne, Wahre, Gute
Neue und neu entdeckte Opern von Tikka, Tan Dun, Albéniz und Henze auf DVD
Retrospektive
Die neue Freiheit
Nach dem Ende ihrer Karriere lebt Christa Ludwig ein ganz anderes Leben. Auch für den Sängernachwuchs hat sie jetzt mehr Zeit. Zum Beispiel bei einer Meisterklasse in Mannheim.
Kommentar
Volkes Stimme
Weimars Oper öffnet die Bühne