Wichtige Sängerinnen der Saison
Dass die «Elektra» in Aix-en-Provence, Patrice Chéreaus letzte Regie-Arbeit, eine bezwingend genaue, hochemotionale theatralische Erzählung wurde, war nicht zuletzt ihr Verdienst: Evelyn Herlitzius zoomte die inneren Verheerungen der Figur grandios an das Publikum heran – ein wildes, gehetztes Menschenbühnentier mit böse lodernden, bitterschönen Tönen. Am Pult stand Esa-Pekka Salonen.
Selten hat man Fricka und Waltraute so kantabel, so legatosinnlich und textverständlich gehört wie in den konzertanten «Ring»-Zyklen der Bamberger Symphoniker in Luzern und des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin in Bukarest: Elisabeth Kulman zeichnet mit ihrer dunkel grundierten Mezzo-Intelligenz derzeit die interessantesten Rollenporträts. Kein Wunder, dass Jonathan Nott und Marek Janowski die Österreicherin engagierten.
Ende Juni 2013 hatte sie im Münchner Nationaltheater ihre erste Leonora in Verdis «Trovatore» gesungen – und gleich den elegischen Sehnsuchtskern der Figur getroffen. Ein halbes Jahr später folgte ebendort die Leonora in «La forza del destino». Mit diesem Rollendebüt habe sich Anja Harteros «endgültig in den Opern-Olymp gesungen», hieß es in unserer Besprechung.
Zimmermanns ...
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Opernwelt Jahrbuch 2014
Rubrik: Bilanz, Seite 102
von
Herr Bachler, stimmt es eigentlich, dass Sie in München mal als Kellner gearbeitet haben?
Ja, als Student einen ganzen Sommer lang. In einem Café am Odeonsplatz. Das muss so Anfang der Siebzigerjahre gewesen sein.
Und da konnten Sie zum ersten Mal beobachten, wie die Münchner ticken?
Vor allem habe ich damals zum Theater gefunden. Durch den «Sommernachtstraum» von...
Eigentlich wollte er kein Interview mehr geben. Aber dann hat Nicolai Gedda für uns eine Ausnahme gemacht. Vielleicht, weil er sich an die Begegnungen mit «Opernwelt»
erinnerte. An die vielen Treffen mit dem damaligen Chefredakteur Imre Fabian. An das Jahrbuch «Oper 1988», in dem die Gespräche dokumentiert sind. Zu dieser Zeit war der polyglotte, aus Schweden...
Sein Koch verstehe mindestens so viel vom Kontrapunkt wie Gluck, soll Georg Friedrich Händel gespottet haben, als der böhmische Komponist in London auftauchte und der italienischen Oper mit seinem Pasticcio «La caduta de’ giganti» im King’s Theatre Anfang 1746 neues Leben einzuhauchen versuchte. Nun war Händels Koch im Hauptberuf eigentlich Sänger, was die...
