Wichtige Sänger der Saison
Auf dieses Debüt waren alle gespannt: Christian Gerhaher als Mozarts skrupelloser Verführer? Dieser tiefernste, skrupulöse Sänger? Christof Loy schickte ihn in Frankfurt als alten Mann auf die Bühne, und er sang den Don Giovanni mit einer Stimme voller Abgründe, vereinte Kraft und Zerbrechlichkeit, Frische und Reife – und gestaltete die Rezitative so nuanciert wie jedes der Lieder, mit denen er einmal mehr die Zuhörer in den Bann schlug.
Der lyrische Tenor Uwe Stickert machte, zu Gast am Staatstheater Nürnberg, als Raoul de Nangis in Meyerbeers «Les Huguenots» (siehe auch «Wiederentdeckungen» S. 118) auf sich aufmerksam. Eine fordernde Partie, die auch dramatische Qualitäten verlangt. Stickert meisterte sie mit heroischem, dabei immer biegsamem Ton und mühelosen Höhen – ein Sänger, den es im Auge zu behalten gilt.
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Opernwelt Jahrbuch 2014
Rubrik: Bilanz, Seite 106
von
Komposition ist ebenso in die Zukunft projizierte Neuschöpfung wie auch Interpretation der gesamten Vergangenheit der Musik – ob der Komponist das will oder nicht», schrieb Hans Zender in einem 2012 veröffentlichten Aufsatz über das «Komponieren heute». In Hèctor Parras bei der Münchener Musiktheater Biennale uraufgeführten Oper «Das geopferte Leben» (siehe OW...
Hatten Sie die Rolle der Zdenka vor Salzburg überhaupt auf dem Radar?
Nein, gar nicht. Man ist ja als lyrische Sopranistin naturgemäß auf Mozart fokussiert, auf Susanna oder Pamina. Ich wurde zu einem Vorsingen bei Christian Thielemann in Dresden eingeladen, das war noch zu meiner Zeit im Münchner Opernstudio. Da ich nichts von Strauss im Repertoire hatte, er aber...
Willensstark und tatkräftig sind sie, aber in ihrer Seele verwirrt, tief verletzt – ob sie Wotan oder Sachs heißen, Posa oder Amonasro, ob sie Namen wie Scarpia, Mandryka oder Wilhelm Tell tragen. Sie alle sind nur Kunstfiguren auf hölzernen Theaterbrettern. Aber wenn Michael Volle diese Figuren verkörpert, werden hinter den Rollen all die schwankenden Existenzen...