Wagner: Parsifal

Koblenz

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«Parsifal» in Koblenz: Nur die Nennung der Kombination des sehr kleinen Hauses mit dem sehr großen Werk könnte verschiedene Reaktionen wecken. Zu­nächst das unermüdliche Interesse der reisefreudigen Wagnerianer, die auch abseits der Opernzentren ihrer Passion frönen. Unglauben vielleicht, ob ein kleines Drei­spartentheater den «Parsifal» im engmaschigen Spielplan schultern kann – noch dazu, wenn wie in diesem Jahr obendrein Verdis «Trovatore» und Mozarts «Titus» nicht eben einfache Forderungen an das Haus stellen.

Die Leis­tungsschau hat vor allem zwei Gründe: Die geplanten Orchesterstrukturreformen in Rheinland-Pfalz sprechen für einen orchestermächtigen Spielplan; zudem dürfte auch der scheidende GMD Anton Marik sich in seiner Koblenzer Spielzeit noch einmal vielseitig präsentieren wollen.
Das Unwahrscheinliche im Falle «Par­sifal» hat funktioniert: Mit einer konsequenten Besinnung auf das Mögliche stemmt Koblenz einen beachtlichen Abend. Das Orchester sitzt auf der Bühne, nur von einem hochziehbaren transparenten Vorhang vom bespielten Pro­szenium getrennt. Mit wenigen Metallquadern und sparsamer Austattung in­szeniert Thorsten Donat ein sehr verinnerlichtes, in der ortgegebenen ...

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Opernwelt Januar 2005
Rubrik: Kurz berichtet, Seite 56
von Claus Ambrosius

Vergriffen
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