Vokaluniversum

Die Mezzosopranistin Elena Obraztsova wird wiederentdeckt

Opernwelt - Logo

Der Name von Elena Obraztsova wird meistens mit den Opern von Verdi, Mascagni, Cilea, Bizet, Saint-Saëns, Massenet und russischen Komponisten wie Mussorgski und Tschaikowsky in Verbindung gebracht. Sie war eine der größten dramatischen Mezzosopranistinnen des letzten Jahrhunderts und gastierte an den größten Opernhäusern der Welt. Unvergesslich sind ihre Interpretationen von Amneris, Azucena, Santuzza, Carmen, Dalila, viele davon wurden auf Schallplatte gebannt.

Während Obraztsova im Ausland bei Studioaufnahmen von 15 Opern mitwirkte, waren es in der Heimat lediglich drei Opern von Mussorgski und Borodin. 

Seit dem Ableben der Sängerin 2015 hat die Elena Obraztsova Foundation gemeinsam mit dem Label Melodiya neun CDs veröffentlicht. Sie tragen dazu bei, die fehlende Balance in der Diskografie auszugleichen. Neben den teilweise bekannten Studioaufnahmen enthalten diese CDs zahlreiche Erstveröffentlichungen und Liveaufnahmen. 

Die größte Überraschung ist die Stimme von Elena Obraztsova selbst. Sie verfügt über unglaubliche Ausdrucksfähigkeiten. Facettenreich und flexibel in Farbgebung und Timbre, zeigt sich Obraztsova als eine Meisterin der Lautmalerei. Man hört nicht die bekannte ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt April 2023
Rubrik: Magazin, Seite 73
von Sergej Saizew

Weitere Beiträge
Feuer im Eis

Leise rieselt der Schnee. Unablässig, dichter und dichter werdend, eine Stunde lang. Die Figuren müssen sich in dieser Winterlandschaft vorkommen wie der brave Hans Castorp aus Thomas Manns «Zauberberg», der sich bei einem Ausflug ins Gebirg’ zusehends verirrt und von den Schneemassen fast zugeschüttet wird. Eine Grenzerfahrung birgt auch Romeo Castelluccis...

Ewiges Elend

Im vergangenen Jahr arbeitete die Nationaloper Lviv an der Grenze des menschlich Möglichen. Trotz zahlloser Unterbrechungen durch Sirenen und Stromausfälle brachte sie mehrere Neuproduktionen auf die Bühne des zum UNESCO-Welterbe zählenden Hauses. «Das ist unsere Frontlinie», sagen ukrainische Künstlerinnen und Künstler. Die letzte dieser Premieren mit dem Titel...

Voyage intime

Sandrine Piaus neuestes, gemeinsam mit ihrem inspirierenden Klavierpartner David Kadouch konzipiertes Liedprogramm ist ein Bekenntnis. Es lädt zu einer intimen Reise an die vergangenen, erinnerten, ersehnten und unerreichbaren Orte unseres Lebens ein – «bis hin zum letzten Weg in den Tod», wie sie selbst sagt. Gereist wird in zwei Sprachen, zwei Musikkulturen, auf...