Vergiftetes Licht
In Glasgow lässt sich der Frühling bitten. Zwar sprießen auch hier Narzissenbüschel, doch das helle Grün spart die nassen Wiesen aus, zögert vor Büschen und Bäumen.
Den Kragen hochgeschlagen gegen Regenfäden, flüchten wir ins hellerleuchtete Theatre Royal, wo die Scottish Opera als Kontrapunkt zu Bartóks «Herzog Blaubarts Burg» eine Uraufführung zeigt: Lliam Paterson, seit 2014 Composer in Residence, musste der Kompanie bislang in kleineren Arbeiten seinen Wert beweisen – mit Szenchen für Opernhits-Tourneen oder einer Fanfare zur Einweihung der gelifteten Foyers; gerade schreibt er an einem Stück für Krabbelkinder. «The 8th Door» ist der Vertrauensbeweis für einen 25-Jährigen.
Auf der Bühne platzieren sich ein Mann und eine Frau. Die Schauspieler Elicia Daly und Robert Jack wenden uns den Rücken zu, ihre Mienen sehen wir auf einer Leinwand. Großaufnahmen zielen auf Kleinstregungen: ein Beben im Mundwinkel, das Kräuseln zarter Krähenfüße –Gesichtsmuskel-Zwiegespräche. Unterdessen bleiben die sechs Vokalisten in den Graben verbannt: Schade, dass ihre Stimmen, die mal solistisch, oft im Ensemble zum Zuge kommen, dort verstärkt werden müssen.
Die Partitur hat sieben musikalisch ...
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Opernwelt Mai 2017
Rubrik: Panorama, Seite 43
von Wiebke Roloff
Ich weiß nicht, wie viele «Opernwelt»-Leser auf Twitter aktiv sind, aber uns Sänger drängen die Agenten, karrierefördernd in den sozialen Netzwerken aktiv zu werden: Pseudo-Nahbarkeit im Sinne der Eigenwerbung. Ich selbst zwitschere auch. Meine Wortmeldungen sind entweder bewusster Unsinn oder Schüsse ins Lager der Trump-/Brexit-Fans, so oder so bleiben sie...
Für sein Janáček-Projekt «Das schlaue Füchslein» war der junge Brüsseler Regisseur Christophe Coppens (er zeichnet auch für die Kostüme und, zusammen mit einem Architektenteam, für die Bühnenherrichtung) auf eine aktuelle Ausweichspielstätte des renovierungsbedürftigen Stammhauses verwiesen. Die Bezeichnung «Palais Tour & Taxis» klingt zwar klassisch-feudal, aber...
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