Ungemein gut gelaunt
Den Engländern kann man nicht trauen, was Humor betrifft. Ihr Sinn für denselben ist zwar weltberühmt, aber auch ein sehr spezieller. Jedenfalls nicht kompatibel mit dem der Franzosen – der Ansicht jedenfalls scheint Regisseurin Mariame Clément zu sein, die jetzt in Covent Garden die erste Aufführung von Emmanuel Chabriers Opéra bouffe «L’Étoile» auf der Insel inszenierte – und dem Publikum des Royal Opera House vorsichtshalber mit zwei hinzuerfundenen Figuren Hilfestellung gab.
Ein Engländer und ein Franzose bestaunen und kommentieren das Spektakel um Prinzessin Laoula, ihren Geliebten Lazuli und ihren Verlobten König Ouf. Die Dialoge haben Clément und die beiden Schauspieler dick mit Anspielungen aufs britische Heute gespickt und dabei – vom Londoner Bürgermeister Boris Johnson bis zum Sherlock der BBC-Serie – querbeet alles Mögliche auf die Schippe genommen. Zwar darf bezweifelt werden, dass die Londoner Chabriers Schelmereien ohne die Zutaten nicht verstanden hätten. Aber Chris Addison und Jean-Luc-Vincent greifen als «Smith» und «Dupont» den Esprit des Stücks treffsicher auf und machen ihre Sache fabelhaft – angefangen mit der Ouvertüre, zu der Dupont, den Schuh am Fuß zum ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt April 2016
Rubrik: Panorama, Seite 41
von Wiebke Roloff
Herr Nikitin, vor knapp vier Jahren, nach Ihrer überstürzten Abreise aus Bayreuth, hatten Sie geschworen, nie wieder ein Interview zu geben ...
Ich war damals sehr wütend. Und diese Geschichte treibt mich immer noch um. Manchmal geht sie mir durch den Kopf, und der ganze Ärger steigt wieder auf. Die Art und Weise, wie ich da wegen eines längst «übermalten» Tattoos...
Neben Frida Leider und Kirsten Flagstad gab es vor achtzig Jahren noch eine weitere bemerkenswerte Interpretin der Isolde: Germaine Lubin (1890-1979). Die Pariserin muss auf der Bühne eine fesselnde Erscheinung gewesen sein, und die wenigen Aufnahmen, die das Label Marston jetzt zu einem Porträt zusammengestellt hat, lassen phänomenale vokale Fähigkeiten ahnen.
Lub...
Wand an Wand, direkter geht Konkurrenz nicht in der Royal Arcade mit ihrem weißen, viktorianischen Holzstuckwerk. Links, bei «Rino and Company», bekommt es der Herr für 15 Pfund gemacht, die Dame – Waschen, Schneiden, Legen – für 28,99. Kein Mensch da, die beiden Friseurinnen schauen gelangweilt durchs Schaufenster nach draußen. Vielleicht, weil beim Kollegen...