Unerschöpflicher Fritz Wunderlich

Zum 80. Geburtstag des Tenors plündern DG und EMI ein weiteres Mal ihren Fundus

Auch im Zeitalter der Drei Tenöre und ihrer Nachfolger blieb der 1966 an den Folgen eines Unfalls verstorbene Fritz Wunderlich ein Spitzenreiter auf dem Schallplattenmarkt und damit ein unbequemer Prüfstein für alle Nachfolger in seinem Stimmfach. Zum 80. Geburtstag des Sängers am 26. September schien nun ein regelrechtes Wunderlich-Fieber auszubrechen.

Alle Rundfunkstationen, für die er tätig war, würdigten ihn mit teilweise mehrteiligen Sendungen; seine Schallplattenfirmen, die eigentlich schon alle seine Aufnahmen auf CD recycelt hatten, überbieten sich mit umfangreichen Editionen, die altes Material neu anordnen und fallweise um ein paar Fundstücke anreichern.

Die Deutsche Grammophon verfuhr dabei nach dem Motto «Klotzen, nicht kleckern». Mit der limitierten und sehr preiswerten Luxus-Kassette «Der unvergessene Fritz Wunderlich» wendet sie sich an Fans und Sammler, die möglicherweise schon alles von ihrem Liebling besitzen, aber wegen der Extras (der Mitschnitt einer Gedenksendung des SWR und ein opulent ausgestattetes Begleitbuch) den bekannten Rest (6 CDs mit Highlights aus der DG-Produktion) ein weiteres Mal mitkaufen. Zu diesen «Essentials» zählen die «Entführung» ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt November 2010
Rubrik: Medien / CD, Seite 37
von Ekkehard Pluta

Vergriffen
Weitere Beiträge
Surreal

Es ist ein starkes Bild, das haften bleibt: Ein schier nicht enden wollender Menschenstrom hastet an einer riesigen Uhr vorbei, deren Zeiger sich viel zu schnell und rückwärts drehen. Wo sind wir? Was bedeutet das? Die Szene steht beispielhaft für das, was sich in den 18 Szenen mit Prolog und Epilog von Michael Obsts Stück «Die andere Seite» abspielt. Rund 100...

Von Händel bis Copland...

Mit Michael MacLeods fünftem und letztem Sommer als Künstlerischer Leiter des Glimmerglass Opernfestivals ging eine rundum erfreuliche Saison zu Ende. Daran wird sich seine Nachfolgerin Francesca Zambello zu messen haben. Natürlich will die in den USA viel beschäftigte Regisseurin eigene Akzente setzen: Für 2011 hat sie bereits angekündigt, den gewohnten Mix um...

Geliehene Gefühle

Es sollte der ganz große Wurf werden. Ein Werk, das als erste «Great Australian Opera» in die Geschichte eingehen würde. Vor zehn Jahren wurde es vom wichtigsten Musiktheaterinstitut, Opera Australia, bei Brett Dean, dem prominentesten Komponisten des Fünften Kontinents, in Auftrag gegeben. Nichts weniger als ein Meisterstück erhoffte sich Simone Young, die...