Unerschöpflicher Fritz Wunderlich
Auch im Zeitalter der Drei Tenöre und ihrer Nachfolger blieb der 1966 an den Folgen eines Unfalls verstorbene Fritz Wunderlich ein Spitzenreiter auf dem Schallplattenmarkt und damit ein unbequemer Prüfstein für alle Nachfolger in seinem Stimmfach. Zum 80. Geburtstag des Sängers am 26. September schien nun ein regelrechtes Wunderlich-Fieber auszubrechen.
Alle Rundfunkstationen, für die er tätig war, würdigten ihn mit teilweise mehrteiligen Sendungen; seine Schallplattenfirmen, die eigentlich schon alle seine Aufnahmen auf CD recycelt hatten, überbieten sich mit umfangreichen Editionen, die altes Material neu anordnen und fallweise um ein paar Fundstücke anreichern.
Die Deutsche Grammophon verfuhr dabei nach dem Motto «Klotzen, nicht kleckern». Mit der limitierten und sehr preiswerten Luxus-Kassette «Der unvergessene Fritz Wunderlich» wendet sie sich an Fans und Sammler, die möglicherweise schon alles von ihrem Liebling besitzen, aber wegen der Extras (der Mitschnitt einer Gedenksendung des SWR und ein opulent ausgestattetes Begleitbuch) den bekannten Rest (6 CDs mit Highlights aus der DG-Produktion) ein weiteres Mal mitkaufen. Zu diesen «Essentials» zählen die «Entführung» ...
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