Theatralische Entdeckungsreisen
Die Ludwigsburger Schlossfestspiele, die Wolfgang Gönnenwein mehr als drei Jahrzehnte nach spätabsolutistischer Gutsherrenart geführt hatte, kommen nicht zur Ruhe. Der Vertrag mit dem Nürnberger Generalintendanten Wulf Konold, seit 2003 Künstlerischer Leiter des als «Internationale Festspiele Baden-Württemberg» firmierenden Festivals, wurde vom Aufsichtsrat nur um ein weiteres Jahr bis 2009 verlängert. Was das Gremium zu diesem harten Schnitt veranlasst hat, ist nicht bekannt.
Immerhin hat Konold es geschafft, das zuletzt unter Gönnenwein heftig ins Strudeln geratene Unternehmen in ruhige, manchen vielleicht zu ruhige Gewässer zu lenken. Und geweckt, aber nicht eingelöst hat er die Hoffnung, vor allem im Opernbereich wieder deutlichere Signale zu setzen. Doch auch in diesem Jahr standen neben Glucks «Ezio» nur zwei wenig festivalverdächtige Low-Budget-Produktionen auf dem Programm.
Gluck hat Pietro Metastasios «Ezio» zweimal vertont: 1750 hatte eine erste Version in Prag Premiere, die er 1763, ein Jahr nach dem «Orfeo», für Wien so grundlegend überarbeitete, dass man fast von einer Neukomposition sprechen kann. Beide Fassungen sind jetzt kurz hintereinander zum ersten Mal seit ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Die Salzburger Festspiele haben im Mozartjahr 2006 alle 22 Mozart-Opern szenisch präsentiert. Alle Produktionen sind inzwischen auch als DVD erhältlich (siehe OW 2/2007). Die globale Distribution selbst der Jugendwerke und Fragmente kann freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der Mozart-Kanon in den letzten beiden Jahrzehnten kaum verbreitert hat. Gewiss,...
Gegendarstellung
In Jürgen Ottens Rezension in der «Opernwelt» 48. Jahrgang Nr. 07, Seite 53, heißt es unter der Überschrift «Neustrelitz Wagner: Der fliegende Holländer»: «Auch Paul McNamaras Erik drückt dermaßen stürmisch auf die Stimme, dass man sich Sorgen machen muss um seinen (allerdings wohltuend textverständlichen) Tenor.»
Dazu ist richtigzustellen:
Paul...
Das Programm der Salzburger Festspiele firmiert in diesem Jahr unter dem Titel «Die Nachtseite der Vernunft». Nach dem hellen Mozart-Reigen des vergangenen Sommers tauchte man in die dunklen Abgründe menschlicher Existenz. Zu dieser gehören auch Trivialitäten, zum Beispiel Absagen. Die Salzburger Festspiele, erstmals geleitet von Jürgen Flimm, erlebten eine...