Subtiler Lyriker

Klangschön, sensibel, intelligent: Der britische Tenor Anthony Rolfe Johnson ist tot

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Für John Eliot Gardiner war Anthony Rolfe Johnson über viele Jahre die erste Wahl, wenn er für seine Bach-, Händel- oder Mozart-Einspielungen die Tenorpartie besetzte. Unvergessen sind das silbrig-weiche Timbre, die feine Artikulation und die sängerische Intelligenz dieses aus der Guildhall School of Music in London hervorgegangenen Lyrikers, der erst spät zu seiner Berufung fand.



1940 in einem kleinen Ort in Oxfordshire geboren, suchte Rolfe Johnson zunächst als Landwirt Erfüllung, bevor er, von den Eltern und einem hellhörigen Chorsänger ermutigt, seine Stimme ausbilden ließ. Zu seinen Lehrern gehörten Ellis Keeler, Vera Rosza und – Peter Pears. Schon während der Studienzeit trat er in zwei Opern von Benjamin Britten auf, und es war auch ein von der BBC ausgestrahltes Stück des zweiten Orpheus Britannicus («Nocturne»), mit dem Rolfe Johnson der Durchbruch gelang. Da war er bereits 29 Jahre alt und noch weit von jenen Erfolgen entfernt, die er auf den Konzertpodien und Opernbühnen der bedeutendsten Musikmetropolen feiern sollte.

Erste Erfahrungen hatte Anthony Rolfe Johnson als Chorist und Comprimario in Glyndebourne gesammelt, bevor er sich 1973 zum ersten Mal eine solistische ...

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Opernwelt September/Oktober 2010
Rubrik: Magazin Erinnerungen, Seite 98
von Anthony Rolfe Johnson

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