Stabile Seitenlage
Karen Stone steht das Glück ins Gesicht geschrieben. Es hat funktioniert, das neue Stück, das Christoph Hein und Sidney Corbett für «ihr» Theater geschrieben haben. Über einen uralten Stoff, die Geschichte von Abraham, Sara und Hagar aus der Genesis, dem ersten Buch Mose. Die Uraufführung (am 18. März) im kleinen Schauspielhaus an der Otto-von-Guericke-Straße – ausverkauft.
Und das Publikum ist dran geblieben an der furchtbaren Mär vom Stammvater der drei monotheistischen Religionen, vom Auserwählten, der, um die Erbfolge zu sichern, auf Betreiben seiner unfruchtbaren Frau deren junge Sklavin vergewaltigt, die Fremde aus Ägypten. Von den ersten, aus dunkler Stille lento desolato anhebenden Tönen der Streicher, der Pauke und großen Trommel bis zum «eisig, geräuschhaft» grundierten Schlusswort: «Herr, ich danke dir, / dass du der alten Sara ein Kind noch schenkst. / Dass du die Ordnung schützt und deine Magd.»
Seit sieben Jahren leitet die Britin das Vier-Sparten-Haus in Magdeburg, der Hauptstadt eines Landes, das sich auf Werbeplakaten als «Land der Frühaufsteher» empfiehlt, mit aktuell 10,4 Prozent die dritthöchste Arbeitslosenquote der Bundesrepublik aufweist und gerade mit den ...
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Opernwelt Mai 2016
Rubrik: Magazin, Seite 80
von Albrecht Thiemann
Lange Zeit hatte Bohuslav Martinus «Griechische Passion» einen schweren Stand: 1957 von Covent Garden vor der Uraufführung abgelehnt, erfuhr das Werk gravierende Umarbeitungen, ehe es – erst nach dem Tod des Komponisten – 1961 in Zürich aus der Taufe gehoben wurde. Ein Renner ist das auf einem Roman von Nikos Kazantzakis basierende Stück immer noch nicht. Denn die...
JUBILARE
Ingeborg Hallstein kam 1936 in München zur Welt und erhielt ersten Gesangsunterricht bei ihrer Mutter, der Sopranistin und Gesangspädagogin Elisabeth Hallstein. Nach weiterem Gesangs- und Schauspielunterricht debütierte sie 1958 in Passau als Musette in Puccinis «La Bohème». Es folgten Engagements am Theater Basel und am Münchner Gärtnerplatztheater, bevor...
Hack- oder Filetsteak, das ist hier die Frage. Der «Vampyr» in der 90-minütigen Fassung des gefeierten Schauspielregisseurs Antú Romero Nunes (dem an der Bayerischen Staatsoper bereits «Guillaume Tell» anvertraut war, siehe OW 8/2014) bietet vor allem Blutsauger-Geschnetzeltes von dem sonst zwei Stunden dauernden Werk. Freilich ist dies genau das, was Nunes am...