So viel Spaß muss sein

Verworner, Cvijović: Radioland an der Neuköllner Oper in Berlin

Vor Filmaufnahmen von rauschenden Wellen steht ein Betonklotz mit Kanone, darauf ein achtköpfiges Instrumentalensemble mit Sonnenbrille und Pilzkopf. Schließlich hebt sich die Leinwand und enthüllt eine mit Schaumstoff isolierte Sprecherkabine inklusive Mikrofon, darüber blinken in leuchtenden Lettern die Worte «on air». Diese kuriose Bühnenbildanordnung beruht auf einer wahren Begebenheit. In den wilden 1960er-Jahren störte sich die BBC am Musikgeschmack der britischen Jugend und weigerte sich, Pop- oder Rockmusik aufs Programm zu setzen.

Die Gegenreaktion ließ nicht lange auf sich warten: Sogenannte Radiopiraten errichteten private Sender mitten in der Nordsee und versorgten ihre Fangemeinde fernab der britischen Justiz mit den Sounds der neuen Zeit. Darunter waren auch die Eheleute Bates, die mit ihren Kindern die ehemalige Flakplattform Knock John besetzten und die Musikinsel kühn zum unabhängigen Staat erklärten – Sealand. 

Aus dieser schrägen Story hat das Autoren-Duo Lars Werner und Fabian Gerhardt das Bühnenstück «Radioland» gebastelt. In dessen Zentrum steht ein klassischer Generationenkonflikt. Während die Eltern Bates die Mikronation, zu deren Fürsten sie sich selbst ...

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Opernwelt März 2023
Rubrik: Panorama, Seite 57
von Anna Schors

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