Sallinen: Kullervo

Bern

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In den Tagen der Uraufführung von Aulis Sallinens Oper «Kullervo» 1992 brannten in Los Angeles, wo die finnische Nationaloper zu Gast war, die Straßen: Unter Jugendlichen brach sich die aufgestaute Frustration in Zerstörungen Bahn. Das Produktionsteam empfand damals diese Ereignisse wie einen Fingerzeig auf die Aktualität des neuen Stücks.
Sallinens Oper basiert auf der finnischen Tragödie «Kullervo» des Dramatikers Aleksis Kivi, die den mythisch-düs­teren Stoff dem finnischen National­epos «Kalevala» entnommen hat.

Die Oper erzählt die Stationen des tristen Lebenswegs eines Jungen, der, Opfer von Bruderkrieg und Sippenhass, buchstäblich gebrandmarkt als Sklave gehalten und verkauft wird. Begleitet von seinem Freund, der ihm eine Spur an Mitleiden und Menschlichkeit zeigt, findet Kullervo zwar zu seinen Eltern zurück. Unfä­hig, sich in dieser Welt voller Gewalt und Hass zurechtzufinden, geht er den Weg der Vernichtung indes weiter, um schließlich seinem Leben eine Ende zu setzen.
Um die Alltäglichkeit der Geschichte zu verdeutlichen, wie sie sich etwa in den Banlieues französischer Städte eben erst abgespielt haben könnte, schufen Dieter Kaegi und Christoph Wagenknecht eine triste ...

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Opernwelt März 2006
Rubrik: Kurz berichtet, Seite 52
von Hanspeter Renggli

Vergriffen
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