Sängerparade
Kasan, die Hauptstadt der Tatarischen Republik, ist heute eine offene, grundsätzlich zweisprachige Metropole. Die Zeiten gewalttätiger Russifizierung unter Iwan dem Schrecklichen oder interkonfessioneller Kämpfe scheinen vergessen. Die im Kasaner Kreml neu errichtete Moschee Kul-Scharif mit acht Minaretten leuchtet mit Würde, strahlt metropolitanen Luxus aus. Die von den Bolschewiken verachtete Verkündigungskathedrale wurde mit so viel Großzügigkeit und Geschmack restauriert, wie man ihn selbst in Moskau nur selten findet.
Das Opernhaus befindet sich auf dem Platz der Freiheit und ist Teil eines architektonisch gut geformten Ensembles.
Das zweiwöchige Schaljapin-Festival fand kürzlich zum 29. Mal statt. Raufal Muchametsjanow, der Intendant des Hauses, Motor und Seele der Festspiele, ist ein effizienter Manager. Keine festen Verträge für Hauptdarsteller, sondern jede Saison neue Castings; Spitzensänger, auch aus dem Ausland; eine Verringerung der Aufführungen auf zehn bis zwölf pro Monat: Das alles steigerte die Auslastung auf 95 Prozent. Teilweise monatelange Gastspiele mit Klassikerhits in Holland und anderswo brachten zusätzliche Einnahmen.
Was die Kunst betrifft, sieht es an der ...
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Opernwelt April 2011
Rubrik: Magazin, Seite 69
von Alexej Parin
Frau Magee, in ein paar Wochen geben Sie Ihr Bühnendebüt als Salome. Haben Sie schon Bauchtanz geübt?
Bis jetzt nicht – obwohl ich den traditionellen Bauchtanz sehr feminin und sinnlich finde. Aber meine Erfahrungen mit Tanzunterricht bestehen im Wesentlichen aus einigen Ballettstunden. Obwohl ich Tanz sehr mag, wird aus mir sicher keine Tänzerin mehr.
Salome-Darste...
Eines kann man über den neuen «Ring» an der Bastille schon jetzt sagen: Beim französischen Publikum stößt er auf vehemente Ablehnung. Wie schon bei «Rheingold» und «Walküre» gab es auch im «Siegfried» eine von Wagner eigentlich nicht vorgesehene Rolle, den Buh-Chor. Dabei bietet Günter Krämers Inszenierung keinerlei echte Provokationen, vielmehr werden die Stärken...
Als «das größte gesellschaftliche Ereignis seit der englischen Krönung» wurde die Wiedereröffnung der im Krieg zerstörten Wiener Staatsoper von Publikum und Presse wahrgenommen. Prominenz aus aller Welt war angereist, und das noch in den Kinderschuhen steckende Fernsehen übertrug live, als am 5. November 1955 im neu aufgebauten Theater der Vorhang zum «Fidelio»...