Rotkäppchen, Aschenputtel und de erste Liebe
Mit Kinder- und Jugendoper neues Publikum für das Musiktheater zu gewinnen, ist manchen Häusern bereits eine eigene Programmschiene wert. In München haben solche Aufführungen noch Seltenheitswert. Doch jetzt versuchten sich sowohl das Gärtnerplatztheater wie die Staatsoper, aber auch (erneut) das Festival für Neue Musik «ADEvantgarde» auf diesem Gebiet: Eine überaus charmante und gelungene neunzigminütige Fassung von Mozarts letzter Oper unter dem Titel «Die Entdeckung der Zauberflöte» machte am Gärtnerplatz den Anfang. Inszeniert hat Frank Martin Widmaier.
Die Dialoge waren neu geschrieben, auf Chöre, manche Ensembles und die Freimaurerei wurde ganz verzichtet. Dagegen konnte man auf einen Sympathieträger wie den jungen Schauspieler Malte Arcona vom «Tigerentenclub» als Papageno setzen.
Jetzt folgte als letzte Produktion der Ära Klaus Schultz am Gärtnerplatz eine von Peter Maxwell Davies‘ zahlreichen Kinderopern: In «Cinderella» ist die Titelfigur ein Au-Pair-Mädchen; die drei von der «Witwe Knurrig» angetriebenen jungs- und geldgeilen Schwestern sind kesse Girlies. Als fulminante Nummernrevue, die das Freizeitprogramm der Mädels abspult, beginnt das Stück in der Inszenierung ...
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