Revoulutionärrisch

Offenbachs Opéra-bouffe «La Princesse de Trébizonde» in einer Neuaufnahme von Opera Rara

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Die Prinzessin von Trapezunt ist eine Puppe im Wachsfiguren -kabinett des Schaustellers Cabriolo. Beim Abstauben der Figuren bricht seine Tochter Zanetta der Prinzessin aus Versehen die Nase ab und schlüpft kurzentschlossen in deren Kleider. Die Menge strömt jedoch nicht zu den Gauklern, sondern zur Lotterie nebenan. Nur der junge Prinz Raphaël ist neugierig, verliebt sich Hals über Kopf in die Prinzessin, hat aber statt Geld sein Los in die Kasse geworfen, auf das bei der Ziehung der Hauptgewinn fällt.

Cabriolo und seine Truppe sind plötzlich stolze Besitzer eines Schlosses, langweilen sich in ihrem neuen Leben aber unsäglich und sehnen sich zurück auf den Jahrmarkt. Auf der Suche nach der Prinzessin kommt zufällig Raphaël vorbei und erkennt Zanetta. Er überredet seinen Vater Casimir, das Wachsfigurenkabinett zu kaufen; beide, die Puppe wie Zanetta, übersiedeln in dessen Palast, und so kommt es, wie es kommen muss: Die heiratswilligen Paare finden sich, doch der despotische Casimir gibt seinen Segen erst, als Raphaël enthüllt, dass er einst selbst mit einer Zirkusakrobatin verheiratet war.

Das Schausteller-Theater mit der märchenhaften Vertauschung von Puppe und Mensch und dem ...

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Opernwelt März 2024
Rubrik: Medien, Seite 27
von Uwe Schweikert

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